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27. 4. 1858

lf. Nr.

Aussteller

Fanny

Empfänger

Johanna A.

Liebe Johanna!
Dein Brief weckt in mir immer freundliche Klänge einer lieben Vergangenheit, es spricht immer noch das vertraute anschmiegende Kind zu mir, das ich beinahe so lange kenne, als es denkt und spricht. Bewahre ihn doch ja recht lange, diesen kindlich heitern unschuldigen Sinn, der alles freundlich anlächelt u. im hellen Sonnenschein sieht. Es ist keine Täuschung, wenn Deine Augen alles im reichen wohlthätigen Glanze der Sonne erblicken, denn Dein Gemüth erwärmt und fördert sich dabei, das Du auch die Scha¾en liebgewinnst, den jedes Atom der Wirklichkeit in’s Licht zeichnet.
Da sich gerade Gelegenheit erbietet, so benü‡e ich sie, Dir zu beweisen, das ich an Dich denke, wenn ich es auch nur auf höchst ungenügende Weise durch die That bezeigen kann. Dein Wunsch, ein Etui mit weiblichen Arbeitsrequisiten zu besi‡en, ist mir noch sehr erinnerlich, und wenn auch die Zwischenzeit ihn Dir vielleicht erfüllt haben mag, so fürchte ich doch nicht, das Du anliegendes als ganz überflüsig verwerfest, da Deine Hände doch nicht gar zu conservativ sind. Das Etui, welches in Pasau liegt, bleibt Dir bis zur gelegnen Zeit vorbehalten. Ich bekomme hier kein besseres, nimm es freundlich hin. Milla freut sich unbändig darüber, das sie Gelegenheit hat, meiner Pathin etwas zu schicken. Schreibe ihr doch extra einige Zeilen darüber. Das Geschenk Rosa’s darf Dich nicht in Verlegenheit se‡en, Kinder schenken gerne u. ich hätte ihr weh gethan, wenn ich es verweigert hätte.
Wenn ich bis zu Deinem Namenstage nicht mehr sollte schreiben können, was ich jedoch nicht vermuthe, so nimm dazu zum Voraus meine herzlichen Glückwünsche.
Sophie wird nun auch bald ein Jahr alt u. immer liebenswürdiger. Schreibe mir von allen Dei-nen Geschwistern in specie u. grüse sie mir freundlichst. Emilie schrieb mir vor Kurzem, ich bin ihr noch die Antwort darauf schuldig.
Mitfolgende Surrogate gehören Dir, suche sie mit Nu‡en an den Mann zu bringen. Ich kenne sie nur dem Namen nach, aber nicht persönlich. Du weist, das ich ihnen nicht gewogen bin. Bitte die Mutter um gebornen Kaffee dazu u. regalire Deine Gäste. Es macht mir Spas, Dich mir wieder als Kaffeeköchin zu vergegenwärtigen.
Ich hoffe, recht bald von Dir zu hören, liebe Johanna; grüse mir Deine Geschwister, empfehle mich Deinen verehrten Groseltern, Fr. u. Frl. Tanten. Karl hat die Osterferien in Bergham zugeb-racht? Louise aber in Linz? Vergis ja nicht, auch die bekannten Leondinger zu grüsen.
Lebe recht wohl u. bleibe gut Deiner
Fanny Strobl

Ma très chère amie,
je vais réclamer les bontés, que vous avez bien voulu m’ accorder dans votre dernière lettre. Mr. Gegenbauer ne sera pas très vite en restaurer une robe de bel déchirée, c’est pourquoi je vous prie d’envoyer le dir : « Senfmehl » sans l’ attendre. Madame de Gunter a toujours la migraine, et nous avons fait chercher cette farine de Kla¾au de Pilsen et de Prague sans en avoir le moindre effet. Cette farine est toute autrement que celle de Linz qui est si fraiche et huilée durant que celle de le Bohemie est sèche comme de la poudre sans odeur et sans esprit. Pour l’avoir toujours plus fraiche vous[?] ne nous enverrez qui pour 30 xr CM., 24 xr CM. pour Mme. G., 6 xr à part pour moi.
Si ce n’est pas trop importuner Mr. Votre époux, je voudrais bien lui adreser une prière qui manque trop de discrétion pour la prononcer sans gêne. Il nous obligerait toutes infiniment, s’il voudrait bien nous prêter(?) jusqu’ à cé que Gegenbauer aurait un nouvel envoi « les œuvres de Raimund » qui paserait jusqu’ à nous sans dangers par la poste dans la même boîte, où Gegenb. retournera la robe, ….. à refaire actuellement.
Mais quant je désirerais les avoir pour quelques semaines, je n’aimerais pas que nos désirs ausi vive qu’ils soient, l’ emportasent sur la bonne volonté au raison quelque qui nous les refusent.

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