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Familien Marckhgott und Jax

Die Archivalien zu den Familien Marckhgott und Jax sind zahlreich (s. Verzeichnisse) und wurden in der gedruckten Familiengeschichte schon weitgehend berücksichtigt. Viele davon sind wenig spannende Aktenstücke, deren Transkription nur für bestimmte Zwecke sinnvoll wäre, nicht aber im Rahmen dieser Internetseite. Solange ich dazu in der Lage bin, kann ich gerne auf Wunsch das eine oder andere Stück hinzufügen.

Die Biographien meiner Eltern Gottfried und Hildegard M. befinden sich im geschlossenen Bereich ("ich").

ältere Marckhgott

ältere M

Zeugniß: Herr Johann Marckhgott von St. Pölten in Unterösterreich gebürtig, hat durch drey Monathe, von 1. Junij, bis 31t. Aug. dieß Jahr als Apotheker Subjectum bey Unterzeichnetem conditionirt, und sowohl in seinem gesitteten als fleissigen, getreuen und ämsigen Betragen seiner obgelegenen Geschäfte volle Zufriedenheit geleistet, welches ihm, da er auf seyn Ansuchen von hier austrit, zur Beförderung und Unterstützung seines Vortkommen, zu jedermans Wissenschaft durch eigenhändige Ferdigung und Sigill bestättige. Stein den 3. Sept. 1822 Anton Wißgott mp Apotheker zum Weissen Engl in Stein

Dem Herrn Johann Marckhgott, aus St. Pölten in Unterösterreich gebürtig, wird hiemit das wohlverdiente Zeugniß gegeben, daß er durch drey Jahre in der Apotheke zu Kloster Schlägl in Oberösterreich bei Endesgefertigtem servirte, und sich diese Zeit hindurch durch seine Treue, Fleiß, und vorzugsweise sittsames und anständiges Betragen die Achtung und Freundschaft des Obgenannten so sehr erworben hat, daß dieser sich’s zur Pflicht macht, Herrn Markhgott(sic) Jedermann, seinen Kunstverwandten aber ganz besonders zu empfehlen. Stift Schlägl am 10 September 1825 Franz Rizy mp, Apotheker [behördliche Beglaubigung:] Vidi Distr.Coat. Schlägel d. 14t. Spt. 825 Dr. v. Paumgartten mp, Distr.Coär.

Todfalls-Aufnahme: Gustav Marckhgott, Architekt, 37 Jahre, katolisch, ledig, Bischofstraße Nr. 9, 2. November 1872 in obigem Hause. [div. Kanzleivermerke] IV A 1872 – 940 … 11. Johann Markgott, k. k. Tabakfabriksbeamter Linz Bischofstraße Nr. 9, Maria Markhgott, Leibliche Eltern des Erblassers … 16. Barschaft: 75 f [Gulden], Obligationen: keine, Aktiva: keine, Prätiosen:1 silberne Cilinderuhr per 15 f, die Leibeskleidung und Wäsche bestehend in mehreren Beinkleidern 3 Röcken 6 Hemden 2 Paar Stiefel u. 6 Sacktücher 2 Gattien hat einen Werth von 30f; Summa 120 f. Passiva: Aus der Barschaft wurde bestritten der Leichenkonto mit 69 f. 53 x. [Kreuzer], 3 Fiaker mit 6 f., dann sind zu zalen Partezettel mit 3 f., der Erblasser schuldet an Schneider Boricovich in Linz für Kleider 85 f.; [Summe] 163 f. 53 x. Vermögensabgang 43 f. 53 x. Der gefertigte Vater ist erbötig, die Schuld bei Boricovich, jedoch nur soweit das Vermögen des Erblassers reicht, zu zalen. Der Gefertigte gibt nachträglich noch an, daß der Erblasser beim Stadtbaumeister in Wien Herrn Löffler, wo der Erblasser bedinestet war, eine Lidlohn zu fordern hätte mit 130 f., welcher aber kaum einbringlich sein dürfte, nachdem der Schuldner über Rogierung(?) gar keine Antwort gibt. Sollte diese Post jedoch eingebracht werden können, so wird Herr Boricovich befriedigt werden. Der Gefertigte bittet um jure credita Einantwortung. Linz, am 22. Dezember 1872 J. Marckhgott kk. Tabakfabriksoffizial eh. Jos. Hacke(?) Notar

Todfallaufnahme Johann Marckhgott 1890 Protokoll ddto 19. 1. 1890 aufgenommen durch den kk. Notar Dr. Gustav Rigele in Linz als Ger. Com. nach dem am 17. 1. 1890 verstorbenen Herrn Johann Marckhgott, Tabakfabrik Adjunkt i. P. in Linz Herrenstr. Nr. 28. Es erscheinen die großj. Erbl. Kinder Herr Eberhard Marckhgott kk. Steuerinspector in Wien V Wehrgasse Nr. 24, Herr Franz Marckhgott Kunstbuchbinder in Wien V. Ziegelofengasse Nr. 37, Herr Fritz Marckhgott Sollizitator in Salzburg bei Herrn Dr. Rottenstein und für Frau Anna Edle v. Riederer deren Gatte Herr Gustav Riederer Ritt v. Dachsberg kk. Oberpostdirector in Innsbruck mit Vollmacht v. 19. 1. 1890, endlich für die mj. Erbl. Enkelin Anna Schwarz deren Vater u. gesetzl. Vertreter Herr Josef Schwarz kk. Steuereinnehmer in Waidhofen a. d. Ybbs. Es erklären sich nun die Herrn Eberhard, Franz u. Fritz Marckhgott im eigenen Namen, Herr Gustav v. Riederer Namens seiner Gattin u. Herr Josef Schwarz im Namen seiner mj. Tochter Anna Schwarz bedingt auf Grund des Gesetzes zu je 1/5 des Nachlasses als Erben und bitten, daß bei dem Umstande, als sie aus Anlaß des Leichenbegängnisses in Linz anwesend sind, vermöge ihrer amtlichen Stellungen aber in den nächsten Wochen nicht wieder hieher kommen könnten, um sogleich inventarische Aufnahme des Activstandes, während sie zur Aufnahme des Passivstandes zur weiteren Abhandlungspflege den Herrn Carl v. Billau kk Statthaltereirath in Pension bevollmächtigen. Es wird sohin in Gegenwart der angeführten Erben resp. Ihrer Vertreter unter Zuziehung des beeideten Schätzmannes Herr Ignaz Dietz, welcher an seinen aufhabenden Eid erinnert wird, aufgenommen nachstehende Inventur u. Schätzung A. Activstand I Fahrnisse 1.Ein Schreibkasten, 4 lädig4- 2.1 h. Eckkasten180 3.1 Diwan5- 4.Ein Waschkasten240 5.Ein h. Nachtkastl1- 6.Ein Toilettspiegel-80 7.Ein Tisch1- 8.Ein alter Doppelchiffoniere6- 9.Ein Kleiderkasten5- 10.Ein Schlafsessel250 11.Drei Sessel à 90 xr270 12.Ein Damensofa4- 13.Zwei Betten s. Bettzeug nämlich 2 Rosshaar Matratzen, 2 Tuchenten, 4 Polster zusammen40- 14.Sechs Hemden à 50 xr3- 15.4 Gattien a 40 xr160 16.6 Sacktücher-60 17.Sechs Paar Socken-72 18.½ Dtzd. Krägen u. Manschetten-30 19.Zwei Pantolons3- 20.Zwei Gilet-60 21.Drei Röcke6- 22.Zwei Paar Schuhe3- 23.Ein Hut-10 24.Ein Stock u. ein Regenschirm-80 25.Eine alte Bettstelle2- 26.Ein alter Tisch-60 27.Mehrere Bilder2- 28.Eine Stockuhr3- 29.Eine Weckeruhr2- 30.Eine Petroleumlampe-90 31.Drei gewöhnliche Petroleumlampen à 30 xr-90 32.Ein Kruzifix u. 2 Leuchter150 33.Vier Leintücher à 80 xr150 34.Vier große Überzüge à 50 xr320 35.Acht Polsterüberzüge à 25 xr2- 36.Drei Tischtücher à 50 krz320 37.Ein Dtzd. Servietten150 38.Ein Dtzd. Handtücher105 39.Verschiedene Fetzen-80 40.Ein Thermometer-30 41.Eß- u. Trinkgeschirr3- II Pretiosen 42.Eine silberne Sackuhr350 43.Vier silberne Eßlöffel à 3 fl 801520 44.Drei silberne Kaffeelöffel à 80 xr240 III Barschaft 45.In Banknoten200- In Verwahrung des Herrn Eberhard Marckhgott behufs Begleichung der Leichen- u. Krankheitskosten Summa des Activstandes34527 Geschlossen und gefertigt mit dem Bemerken, daß der Schätzmann Ignaz Dietz 1 fl 50 xr Schätzgebühr anspricht. Ignaz Dietz mp, Schätzm. Gustav Ritter v. Riederer mp Eberhard Marckhgott mp Friedrich Marckhgott mp Franz Marckhgott mp Josef Schwarz mp Dr. Rigele mp, kk Notar als Ger.Comm.

Schulabschluss Heinrich Marckhgott Hochwürdiger Herr Katechet! Mehrer Jahre hindurch haben Sie uns in der heiligen Religion unterrichtet und uns gelehrt, wie man nicht nur auf Erden glücklich, sondern auch ewig selig werden könne. Sie haben durch Ihre Milde und Güte, sowie durch eine freundliche und liebevolle Behandlung unsere Herzen gewonnen. Wir wollen nicht von Ihnen scheiden, ohne unserem Dankgefühle Ausdruck zu verleihen.Im Namen meiner Mitschüler spreche ich Ihnen, hochwürdiger Herr Katechet, für all die Mühe und Geduld, die Sie mit uns gehabt haben, den ehrfurchtsvollsten Dank aus. Wir wollen Gott bitten, daß er Sie segnen u. uns die Gnade verleihen möge, den uns von Ihnen gezeigten Weg des Guten zu wandeln. Für die dankbaren Schüler Heinr. Marckhgott Linz. 6. Juli 1888 Hochverehrter Herr Director! Ist es eine hl. Pflicht den Eltern tiefe Dankbarkeit zu bezeigen, so ist es eine nicht minder hl. Pflicht auch dem Lehrer für die mühevolle Leitung des Unterrichtes innigen Dank zu zollen. – Von der größten Hochachtung, Verehrung und Liebe für unseren hochverehrten Herrn Lehrer erfüllt, bitte ich Sie im Namen meiner Mitschüler den Ausdruck unserer Dankbarkeit gütigts entegennehmen zu wollen! Im Rückblicke auf die verflossenen Jahre erkennen wir so recht, mit welch‘ unermüdlichem Eifer, welch‘ großer Geduld und Güte Sie, hochverehrter Herr Lehrer, bemüht waren, uns die theure Muttersprache in Wort und Schrift beizubringen, wie sehr wir für Ihre große Mühe und liebevolle Leitung Ihnen, hochverherter Herr Lehrer, zu fortwährendem Danke verpflichtet sind! Der liebe Gott wird unsere kindliche Bitte, daß Er unserem hochv. H. Lehrer in reichlichem Maße es lohnen wolle, gewiß erhören! Wir scheiden von Ihnen, hochverehrter Herr Director, mit dem Versprechen, die liebevollen Lehren, welche sie in unseren Herzen gepflanzt, zu befolgen und durch fortgesetztes Bestreben nach Gutem Ihnen Ehre zu machen. Für die dankbaren Schüler H. Marckhgott Linz ?. Juli 88

Stipendiengesuch Heinrich Marckhgott Hochlöbliche k. k. Statthalterei in Linz Der ehrfurchtsvoll unterzeichnete Schüler der 3.a Classe am Staatsgymnasium in Linz bittet die k. k. Statthalterei um die allergnädigste Verleihung eines landesfürstlichen Stipendiums jährlicher 210 fl von dem Schuljahr 89/90 angefangen für die Dauer der Gymnasial- und Fakultätsstudien und stützt diese ergebenste Bitte auf folgende Gründe: 1)Ist er laut Beilage A katholischer Religion und Sohn eines landesfürstlichen Beamtens, k.k. Steuerinspektor bei der k.k. Steueradministration für den V. Bezirk in Wien, katholischer Religion, 2)und ist derselbe vermöge seiner Vermögenslosigkeit laut Ausweis B und kleinen Gehaltes in Wien nicht im Stande, seine zwei Söhne, von denen der jüngere die k.k. Realschule besucht und keine unterstützdenden Stipendien besitzt, studieren zu lassen, 3)besitzt der Bittstellende außer der Schulgeldbefreiung laut C keine weitere Unterstützung zur Fortsetzung der Studien. 4)Erlaubt er sich, die letzten 2 Semesterzeugnisse von dem Schuljahre 88/89 beizulegen, demzufolge der Beilage die Zeugnisse 1. Classe mit Vorzug sind und aus Sitten lobenswert und aus dem Fleiß ausdauernd enthalten. Mit der wiederholt vorgebrachten Bitte, daß die hohe k.k. Statthalterei diese Punkte gnädigst in Erwägung ziehen und einen Studenten mit dem landesfürstlichen Stipendium, dessen er sich nach bestem Bestreben würdig zu erweisen trachten würde, beglücken wolle, unterzeichnet sich der ehrfurchtsvoll Gefertigte Heinr. Marckhgott, Schüler d. 3. A Classe am k.k. Gymnasium in Linz Linz, 28. 10. 90

Für Maridi zum Aufsagen 1) Während Natur sich zur Sonnwend‘ rüstet Feiern auch wir einen sonnigen Tag: Unseres Mütterchens Wiedenfest ist es, das unser Herz regt zu freudigem Schlag. Liebe die junge Brust und erfüllet, Ehrfurcht und Dankbarkeit einen sich ihr Und so, in schwache Verse gefüllet, sei unsre Huldigung Mütterchen dir. 2) Freude sei des Tages Zeichen Dein Geburtstag sei ein Fest Möge alle Sorge weichen Bleiben hut davon kein Rest Wir auch wollen uns befleißen Die so oft wir dich betrübt Und den Ungehorsam reißen Aus dem Herzen das dich liebt 3) Ja, das sei der Gaben beste, die wir heute bringen dar, Mutter, dir zu deinem Feste, daß in unsern Herzen klar Nur die Liebe sei geschrieben Und sie wirke auch von heut Daß wir dich nicht mehr betrüben Brav nun seien allezeit. 4) Dazu soll uns Ehrfurcht treiben, die wir, Mutter, schulden dir die inunachtsamem Treiben oft bisher verletzten wir. Fester sei ins Herz geschrieben Uns das göttliche Gebot: Vater, Mutter recht zu lieben. Schützt uns Gott vor jeder Not. 5) Und mit Lieb‘ und Ehrfurcht flechten Wir zum Kranze unsern Dank Für die Sorg‘ in Tag und Nächten, die du uns schenkst lebenslang Für die Nachsicht auch und Güte Mit der stets du uns geführt Die in Lieb‘ sich nur bemühte Auch wo Strafe uns gebührt. 6) Liebe und Ehrfurcht und Dankbarkeit eben Sind es, die heut‘ wir zum Feste dir weih’n, flehend zum Herrn ob Gesundheit und Leben daß er noch viele Jahre mög reih’n an den heutigen Tag des Festes, daß unser Vorsätze segnend er nährt daß wir für dich stets tun unser Bestes und unsre Liebe stets neu sich bewährt. Für Maridi zum Aufsagen am 21/6 919 Harbach 15-17 / 6 1919 Hanns Marckhgott

Christkindbriefe ca 1920/25 Liebes gutes Christklindlein! Lorli: bitte dich bringe mir eine Puppe, 1 Hemderl, 1 Kleiderl, Hoserl, Mumpferl(?) und Schucherl. Heini: Bausteine, 2 Reiter, einen knienden Soldat, Bilderbuch, Bleisoldaten Heli: Puppen Kleiderl, Schuhe, Strumpferl, Hoserl, Hemderl, Unterrockerl Ebbi: Burg, Bleisoldaten, 2 Bleistifte, Radier-Gummi, Farben-Stifte und Mahl-Bücherl Wir Kinder werden dir versprechen, gegen Papa u. Mama immer recht artig sein. Hansi: Zeichenblock, Bleistift, Radirgumi, Malkasten Iky: bitte bringe mir einige Bücher, das andere über lasse ich dir Maridi: Liebes Christkind: Kartenalbum, Einige Bücher, Puppenkleider, ein Spiel und was du noch willst. Kuvert: An das liebe Christkind im Himmel Absender: Marckhgott Kinder Landstr. 39 Linz Liebes Christkind! Bitte bringe dem Karli Bleisoldaten oder eine kleine Eisenbahn oder ein Schaukelpferd. Bitte bringe dem Friedl einen Matertor oder einen Ankersteinbaukasten. Bitte bringe der Anni eine Puppe mit einem Wagen. Bitte bringe der Lorli Farbstifte und Schweindlspiel oder Domino. Bitte bringe der Hely ein sehr schönes Tascherl. Bitte bringe dem Hansel einen Anzug, einen Lodenmantel, ein Paar Schuhe und ein Paar Handschuhe. Bitte bringe der Icky einen Fangball (1 kg schwer – 25 S.) Bitte bringe der Marianne ein Paar Schuhe.

Zur Familiengeschichte Marckhgott

Im Sommer 1917 starb mein Bruder Heinrich. Damals stand ich an der Kärntnerfront vor dem Feinde und konnte nur zum Begräbnis nach Wien und anschließend nach Geras, dem Wohn- und Dienstorte meines Bruders, fahren, um meiner Schwägerin bei der Ordnung der dringendsten Angelegenheiten behilflich zu sein. Henrich hatte viele Aufschreibungen und mir war erinnerlich, daß sich darunter auch genealogische Notizen befanden, insbesondere eine Art Stammtafel, die wir noch im letzten Lebensjahre unseres Vaters nach seinen Angaben zusammenzustellen versucht hatten. Damals konnte ich mich aber nicht damit aufhalten, sie zu suchen, hingegen ergab sich die Gelegenheit hiezu im Sommer 1918, wo meine Festungsartilleriekomp. infolge des Mangels an artilleristischer Ausrüstung und auf Grund der Neuorganisierung der österr. Artillerie als Personalstand der Batterie 6 des schweren Feldart. Rgmts No. 8 in Wöllersdorf stationiert war. Die Mannschaft arbeitete in der Munitionsfabrik und ich hatte daher als Batteriechef fast nichts zu tun und konnte mich auch leicht durch einen meiner Offiziere vertreten lassen und mir nach 33monatigem Frontdienst vor dem Feinde kleine Urlaube gönnen. Einen solchen benutzte ich dazu, meine Schwägerin in Geras aufzusuchen u. den Nachlaß meine Bruders einer eingehenden Durchsicht zu unterziehen, wobei ich auch die erwähnte Aufstellung - allerdings nur eine sehr unübersichtliche Tabelle – fand. Bei einigen kurzen Aufenthalten zuhause in Linz holte ich mir das wenige in meinem Besitz befindliche Quellenmaterial, verschaffte mir von meinen Tanten ergänzende Daten und ging nun in Wöllersdorf daran, Stammtafeln der einzelnen Ahnenstämme, meist von den Urgroßeltern ausgehend, aufzustellen. Dies waren die ersten Anfänge der nunmehr vorläufig abgeschlossenen Geschichte unserer Familie und ihrer Ahnenstämme. In der ersten Nachkriegszeit beschäftigte ich mich zunächst, soweit meine Freizeit nicht anderweitig in Anspruch genommen war, damit, den Marckhgott’schen Mannstamm zurück zu verfolgen. Über St. Pölten kam ich nach Krems, aber dort blieb ich zunächst schon stecken, da Jakobs Herkunft bei seiner 2. Ehe nicht angegeben war. Ich war dann infolge der Schwierigkeiten, die sich durch die ungünstige Wirtschaftslage und persönliche Verhältnisse für die Firma, der meine Frau als Gesellschafterin angehörte, …(?) fast ganz durch diese Angelegenheiten in Anspruch genommen, so daß ich selbst meine Tante Sophie von Anthoine, die sich in ihren letzten Lebensjahren um die Zusammenstellung einer kleinen Anthoine’schen Familiengeschichte bemühte, darin trotz meines lebhaften Interesses kaum unterstützen konnte. Hingegen brachte es das Studium unserer Tochter Viktoria im Institut der Englischen Fräulein in Krems mit sich, daß ich öfter dahin kam und dabei die Zurückverfolgung unseres Mannstammes wieder aufnehmen konnte. Zu den großen Erfolgen, die ich in dieser Richtung errang und die mich auch zur Bearbeitung archivalischer Quellen führte, kam eine nach dem Tode T. Sophies im Jahre 1931 einsetzende, äußerst anregende Korrespondenz mit Oberst Eugen Seefeldner, der mir einen Durchschlag der von ihm erarbeiteten Geschichte der Familie von Schidenhofen zur Verfügung stellte. Anknüpfend an die Arbeiten T. Sophies gelang es mir, im schriftlichen Wege durch das Kriegs-Archiv in Wien wertvolle und interessante Daten über die Familie von Müllern zu erforschen. Die Marckhgott-Forschung in Oberneukirchen und im Oö. Landesarchiv, die ich in der Zeit 1930 – 19.. durchführte, ergab gemeinsame Rechberger-Ahnen zwischen Jax und Löffler und damit auch neue Anregungen zur Bearbeitung des Löfflerstammes. Durch Vermittlung des Herrn Stephan Bühler vom Stifte Schlägl erhielt ich reiches kirchenbücherliches Material aus Friedberg i. Bhm. und aus Zwettl in OÖ. Diese Forschungen brachten mich aber auch in Verbindung mit meinem Vetter Dr. Carl Fossel in Graz und dessen Schwager Sekt.ch. Rudolf Ritter von Förster-Streffleur in Wien, deren Gemahlinnen aus der Linzer Textilindustriellen Familie Dierzer von Traunthal stammen, die durch eine Ahnfrau Fierlinger sowohl auf die Rechberger in Oberneukirchen als auch auf die Lang in Zwettl zurückgeht. [Dieser Text wurde anscheinend nicht weiter fortgesetzt, da ein Drittel der letzten Seite frei blieb.]

Ahnentafel in Versen 1) Die Probanden: Wir, unser zehn, im Ahnensaal Erwarten hier die große Zahl Der Vorfahrn, die im Versespiel Uns heut ihr Schicksal weisen will. Was jeder zu berichten hat Sei’s Leid, sei’s Freud, sei’s gute Tat, Seis bösen Schicksals Walten gar Sie bietens uns nun heute dar. 2) Ich, Euer Vater, beginn den Reihn Führ meine und Mutters Ahnen herein Die ich gesammelt durch viele Jahr Manch schwieriges Rätsel zu lösen war. Was mich betrifft, ihr wißt es schon, Im Weltkrieg kam ich heil davon Nun wird ich alt und möchte schon Gern gehen bald in die Pension. 3) Als lebensspendende Mutter nur Und Frau berührt mich der Ahnen Spur Sonst hör ich am liebsten von euch allein Möchte immer in eurer Mitte nur sein. Wenn ja ihr heut‘ gehemmt der Blick In euer künftiges Geschick, Ich bete, daß Gott bei euch sei Euch mache brav, gesund und frei. 4) Gern hätt‘ ich im Leben noch euch erblickt und mich an der Enkel Schar entzückt doch fand ich erst spät der Ehe Glück und ließ meine Lieben schon bald zurück. Als Beamter vollzog sich mein Lebenslauf, er führte mich nicht hoch hinauf, viel Müh und Streben war umsonst - was nützt es, fehlt zuletzt die Gunst. 5) Von einer stillen Mutter hab Geerbt ich selbst die werte Gabe, zu leben meiner Pflicht allein Nur für die Kleinen da zu sein. Zwei Buben schenkt ich meinem Mann Doch rückt‘ schon unser Alter an Wir hätten gerne noch geseh’n Die 2 in Glück und Wohlergehn. 6) Mich kennt ihr noch, es ist nicht lang, daß sich vollendet mein Lebensgang alt neuneinhalb Jahrzehnte gar zuletzt in eurer Mitt‘ ich war. Viel habe ich mit Fleiß vollbracht Mit Rührigkeit, Arbeit und Bedacht, doch mehr noch war mir das Gebet, das Gottes Segen mir erfleht. 7) [leer] 8) Als Kind beinahe ein Franzos Zu werden schoen mein seltsam Los, doch rief die Heimat mich zurück dort bildete sich mein Geschick. Zwar von der Apothekerei In Schlägl mußt mich machen frei Doch gings in Linz auch nicht zu schlecht Es wird ja alles wieder recht. 9) Da ich als Braut schritt zum Altar Bot heit’rer Wohlstand sich mir dar Doch bald entschwand der schöne Traum Und was uns blieb, das reichte kaum. Doch wuchs heran die Kinderschar, 2 Töchter führt ich zum Altar Und auch die Buben ….. 10) Nur ernstem Streben zugewandt Führt‘ mich die Pflicht stets an der Hand Im Studium wie im Beruf Ich mir dadurch nur Ehre schuf. Die Dichtkunst macht mir wahre Freud Und mildert auch ein frühes Leid. Es blüht‘ mir zwar ein zweites Glück, doch litt ich andres Mißgeschick. 11) Dem ernsten Mann die stille Frau Erfüllt ich meine Pflicht genau Erzog ich die Kinder in Treu und Lieb Eines davon auf dem Schlachtfeld blieb. Wir lebten in einer unruhigen Zeit Das hat und geschaffen manches Leid. Von Sorgen voll und krank und schwach Folgt meinem Mann bald im Tod ich nach. 12) Des Landwirts Arbeit hat erfüllt Mein Leben redlich und gestillt Was mir und Meinen je ward not Wir hatten unser täglich Brot. Doch litt’s mich nicht an einem Ort Oft zog ich um, doch nimmer fort Vom heimatlichen Bauernland Als Mühlviertel ist es bekannt. 13) Auch ich war rechtes Bauernblut Kam aus des Böhmerwaldes Hut Mit offnem Blick und frohem Mut Tat meine Pflicht ich treu und gut. Als Witwe dann half ich dem Sohn Sein Aufstieg war mir reicher Lohn So lebt‘ ich mehr als neunzig Jahr Stets Gottes Segen mit uns war. 14) Als Lederer hab ich gelernt Und von der Heimat dann entfernt Den Jax-Stamm aufgerichtet neu ……. Der Buben wuchsen viel heran Doch fügt sich uns(?) ein Mädl dran Und Schicksal war’s besondrer Art Daß eine Jaxen Frau sie ward. 15) Nach [fehlt] 16) Das Vaterhaus mein Bruder nahm Doch ich in beste Lehre kam Schwang mich zum Apotheker auf „Zum goldnen Löwen“ stand daraus. Von Weib und Kind nur allzubald Riß mich der Kriegsseuche Gewalt. Was nützt mir nun mein schönes Haus Man trug mich jung zum Friedhof naus. 17) Ich war ein frohes Wienerkind Fand einen Freier dann geschwind So wurd ich Apothekerin Doch bald war dieses Glück dahin. Vom Feindesheer ein Intendant Bewarb sich dann um meine Hand. Ich teilt mit ihm des Krieges Not Doch in der Heimat kam der Tod. 18) Als Schulgehilf begann mein Lauf Doch gab ich bald s Schulhalten auf. Ich fand ein Weib mit reichem Gut Und nahm es fest in treue Hut. Mein Leinwandhandel wurde groß Ich baut ein Haus mir wie ein Schloß Die Ware führt‘ ich bis ans Meer ……. 19) Früh fand ich einen tücht’gen Mann Und traute gern mein Gut ihm an Doch ward ich bald von ihm getrennt Der Tod da keine Rücksicht kennt. 20) [fehlt]

Versuch eines Vorspruches zur Familiengeschichte Sonett 1) Geschlechter folgen sich seit jenen Zeiten, da Gott der Herr den ersten Menschen schuf, und Jedem schallt des Todesengels Ruf, ob Freud‘, ob Leid die Tage ihn begleiten. 2) Des Menschen Wirken, all sein Tun und Streiten, sein Lieben, Schaffen, Mühen im Beruf - Nicht blindes Schicksal – ihm sein Los erschuf; Er muß es aus dem eignen Ich bereiten. 3) Und doch hängt dieses Ich mit tausend Fäden An unsrer Ahnen Leben, ihrem Geist, die durch des Blutes Stimme zu uns reden. 4) Drum laßt die Spur, die uns nach jenen weist Und die uns zeigt ihr Lieben, Schaffen, Beten, In Lieb und Ehrfurcht forschend uns betreten. 27/1 1937 Hanns Marckhgott

Kinderähnlichkeiten (auf 2 Kalenderblättern 30/31 Mai 1937 notiert) Marianne:Anthoine: große Ähnlichkeit mit Anth. Verehel. Chizzola (Cousine 2. Grades) Icky:Anthoine: Haarfarbe = Carla Anthoine verh. B.onin Poche Jax: Ähnl. Mit M. Aloisia Hans:Jax_Eibenstein: ovales Gesicht, große Unterlippe (letztere könnte auch Schidenhofen’sch sein Ebi:Marckhgott: Ähnlichkeit mit mir Heli:Jax-Oberneukirchen: Ähnlichkeit mit ihrer Großmutter Jax, auch mit der Mu[tter] HeiniAnthoine: Kopfform Urgroßvater Johann v. A.; rotes Haar Lorli:Löffler: Ähnlichkeit mit T. Lori, brunetter Typus Anni:Jax-Oberneukirchen Friedl:Schidenhofen; längliches Gesicht, große Unterlippe Karli:Marckhgott: Ähnlichkeit mit Ebi und mir. Vielleicht auch von der Rechberger- Feldkirchen’schen Seite!

[„Religiöses Testamtent“ der Viktoria Marckhgott (1955)] Meine lieben Kinder! Ich weiß nicht, wie lange es mir noch vergönnt sein wird, bei Euch zu bleiben; es können noch Jahre sein, vielleicht sind auch nur wenige Wochen (!). Das liegt alles in Gottes Hand, wie Ers fügt, wird’s am besten sein. Aber ich möchte nicht von Euch gehen, ohne ein paar Abschiedsworte an Euch gerichtet zu haben. Vor allem sind es Worte des Dankes. Ihr habt mir durch Eure Liebe, zarte Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft, vor allem aber durch Euer ganzes mustergültiges Leben so viel Freude gemacht, daß dagegen die vielen Sorgen, die eine so große Familie von selbst mit sich bringt, klein erscheinen. Ich danke dem lb. Gott, daß er mir einen so vorbildlichen Gatten zugeführt hat, der Euch durch Erziehung und sein Beispiel zu braven Menschen und guten Katholiken gemacht hat. In Dankbarkeit muß ich auch Eurer guten Großeltern gedenken, die uns in Euren Kinderjahren treu zur Seite gestanden sind. In unserer Familie herrschte stets der Friede. Ich bitte Euch, haltet auch fernerhin fest zusammen, helft einander nach Kräften, wos not tut, und tut alles in Liebe. Nehmt Euch ganz besonders Eurer kranken Schwester an. Euch allen waren Mittel in die Hand gegeben, Euch auszubilden und einen Beruf zu ergreifen; für sie konnte nichts dergleichen getan werden. Der Gedanke, ihre Zukunft durch eine Realität sicher zu stellen, musste fallen gelassen werden. Sorgt Ihr nun für einen ruhigen sorglosen Lebensabend Eurer Schwester. Nehmt Euch ihrer liebevoll an und kümmert Euch um sie, auch wenn sie einmal im Haus d. Barmh. Oben sein wird. Dies war auch Papas Wunsch: vertraut sie keiner anderen Anstalt an, auch wenn sie geistig schon recht matt ist, sie iost bescheiden und äußerst gutmütig und wird niemandem zur Last fallen. Karli hat ihr vom Feld aus einmal geschrieben: „Wer weiß, wie es um uns alle stünde, wenn der lb. Gott Dir nicht dieses Kreuz auferlegt hätte.“ So haben auch wir es aufgefaßt, so sollt auch Ihr es nehmen. Noch eines. Eure Kinder alle liegen mir ganz besonders am Herzen. Erzieht sie gut und führt sie zum Heiland. Lehrt sie beten, sie haben noch ein langes Leben vor sich, nur mit Gottes Hilfe werden sies meistern können. Nun Gott befohlen, meine innigstgeliebten Kinder, denket öfter an uns und betet für uns. Ich werde immer um Euch sein und Gott um Segen für Euch bitten. Lebt wohl, wir werden uns alle wiedersehen. Eure Mutter Dieser Brief ist nur für Euch. 15. Mai 1955 [abgeschrieben von Foto des Originals]

Familie Jax

Jax

(aus: Jax Kochbuch ca. 1880) Reiswendt.. den Suppe Mann läßt ¼ Loth Reis in der Rindssuppe sieden, wan er gesibten ist, stößt man in in Mörscher Klein zusamen, dan nimbt man 4 Loth Butter, treibt ihn gut ab, schlägt 4 Eier eines nach dem andern hinein, treibt es gut ab, rührt auch den Reis darunter, ein wenig Muskablühsalzes fühlt es in gut geschmirte Wandl(?), läßt selbe eine gutte halbe Stund in Wasser siden, gibt sie in eine Schüssel und schüttet eine Krepsuppe oder was sonst für eine beliebet darüber. Anton Jax geboren 17. Mai 1816. Ludwig Jax geboren 25. Juli 1841 geheirathet 5. August 1867 gestorben 16. Mai 1874. Friedrich Jax geboren 4. Februr 1843. Namenstag 6. März geheirathet 5. September 1870. Gottfried Jax geboren 8. July 1810 mit 22 Jahr Priester gestorben 29. Jänner 1858 Johann Jax gestorben am 7. April 1870 geboren den 15. Juny 1814 Der uneingesottene Weichselsaft Es werden die Weichseln sambt den Kernen gestossen, durch ein Duch geprest, und muß ihnen mit einen frischen Saft zugefühlt werden, damit er wohl verarbeite, und soll bey heißer Wieterung 5 bis 6 Täg stehen, hernach seihet man. Aufgelofenes Mandelkoch Stosse einen Vierting Reis fein, und dünste in in der Milch aus, dan las in ausküln, treibe ein Vierting Butter pflaumig ab, schlage 8 Eierdötter darein, 6 Loth fein gestossene Mandl 6 Loth Zucker, von einen Limani die Schale, alles kleinweis darunter gerürt, auf die Letzt von 4 Eier den Schnee und gebaken. Chinder von meiner Tochter Anna Anna geboren den 8. Dezember 1876 Franz geboreb den 18. November 1877. Riedmüller gestorben 20. Oktober 1870. Franziska Sales(?) gestorben 19. November 1875(?) Anna Jax geboren den 1ten Juli 1855 Vermält mit Johan Jax in Linz den 15ten August 1875 Julius ist geboren den 28ten Jänner 1851 Vermält mit Elise Grunder den 23. Februar 1876 Mein theurer unvergeslicher Gatte ist gestorben den 12. Juni 1876 im 61ten Lebensjahre. Gott geb ihm die ewige Ruhe. Kinder von (meim Sohn) Julius Jax: Julius geboren den 30. April 1877. Rosa geboren den 30. August 1878 gestorben den 12. September 1878.

(Eheerklärung Josef Greiner 1906) Wien 14. Dezember 1906 Erklärung Ich, Josef Greiner, derzeit in Wien erkläre mich in folgende Bedingungen einverstanden: 1.Ich verpflichte mich jeden Sonn u. Feiertag einer heiligen Messe beizuwohnen, insoweit als Dispensen von der Kirche selbst aufgestellt sind. 2.Die soweit durch meine katolische Religion gebotenen Fastage zu halten. 3.Bei der Erziehung meiner Kinder bestrebt sein, sie gut katholisch und sittlich zu erziehen. 4.Ferners verpflichte ich mich, 4 mal des Jahres die hl. Beichte zu hören und die hl. Kommunion zu empfangen. Diese obigen Bedingungen auf welche ich freiwillig eingehe, treten in Kraft, wenn von Seite der Eltern meiner zukünftigen Frau Helene Jax folgende Bedingungen rechtskräftig bestätigt werden. Meine zukünftige Frau bekommt den auf Ihr entfallenden Erbteil ungeschmälert zuerkannt, wird Ihr daßselbe auf Ihren eigenen Namen und Person gutgeschrieben. Ferner bekommt Helene am Tage des Ehebeschluß, eine Mitgift von einem solchen Betrage, daß die Zinsen von meinem Vermögen, plus den Zinsen von der Mitgift meiner Frau und meinem Verdienste, uns hier in Wien ein gutsituiertes bürgerliches Leben zu haben. Diese Mitgift wird Helene bar ausbezahlt wenn ich in die Lage komme ein eigenes, auf solider Grundlage bestehendes Geschäft, anzufangen. Sei(?) meiner zukünftigen Frau und mir verlange ich, daß, seien es geschäftliche oder familiäre Entschlüße soweit sie sich nicht auf die unter Erklärung bestimmten Punkte 1 – inclusive 4 beziehen, vollständig freie Hand und freie Wahl haben. Zum Schluße erkläre ich, sei es nun daß in Folge der Bedingungen keine Vereinbarung möglich wäre, ich trotz allem gerne bereit bin, Helene zu heiraten, falls sie mir die gleichen Gefühle wie bis jetzt entgegenbring(!). Wien am 14. Dezember 1906 Josef Greiner, Bauzeichner XIX Pankergasse 19 Beilage zu §2 des Vertrages, Schlußsatz Aktiva Resteinzahlungskonto des Gesellschafters Johann Jax jun.40.000,- Realitäten280.000,- Waren199.823,20 Mobilien27.028,95 Debitoren (Außenstände)220.665,29 Debitoren Filialen7.486,98 div. Debitoren11.928,09 Kaution1.000,- Kassa1.261,33 Postsparkassa4.481,97 Bankkontonorrent2.052,50 [Summe]795.728,31 Passiva Stammkapital500.000,- Hypotheken215.877,45 Tratten9.448,34 Oö. Volkskredit40.000,- div. Kreditoren30.402,52 [Summe]795.728,31

Bauauftrag Gerstnerstraße (1906) Ludwig Berger Maurermeister Urfahr Urfahr, am 12. Septb. 1906 Herrn J. Jax Nähmaschinenfabrikant in Linz Ihrem Wunsche gemäß erlaube ich mir Ihnen die Erklärung abzugeben, daß ich mich verpflichte, den mir übergebenen Bau an der Gerstner- und Sonnensteinstraße in Urfahr, bis längstens 15. Novemb. l. J. unter Dach zu bringen, wenn sonst nicht unvorhergesehene Fälle, oder ungünstige Witterungsverhältnisse eintretten, welche auf den Fortschritt des Baues hemend einwirken. Im Übrigen werde ich mein Möglichstes thun, um Ihren Wünschen in jeder Weise gerecht zu werden. Im Anschlusse übermittle Ihnen den Ausweis der noch fehlenden Steinmetzarbeit. Die übrigen Stuffen habe ich auf Lager. Hochachtungsvoll Ludwig Berger Maurermeister

(Haus Gerstnerstraße) Denkschrift betreffend die Übergabe des Hauses Gerstnerstraße 8 an unsere Kinder Das Haus hat Großvater in den Jahren 1906/1907 erbaut. Er hatte hier ein größeres Grundstück erworben; von diesem schenkte er den Teil zwischen Sonnensteinstraße und Reindlstraße, das heute mit den Ringbrotwerken und einigen Miethäusern verbaut ist, dem Kirchenbauverein Urfahr, der dort die neue Pfarrkirche erbauen wollte. Unser jetziges Haus sollte im Erdgeschoß ein Gasthaus enthalten, wofür am Kirchenplatz ein günstiger Posten gewesen wäre. Der Kirchenbauverein kam aber von seinem Projecte ab; es wurde eine großzügige Erweiterung der alten Pfarrkirche ins Auge gefasst, da die Inhaber der Pfarrpfründe auf den großen Pfarrhofgarten (der aber doch mittlerweile größtenteils für Friedhofszwecke zur Verfügung gestellt werden musste) nicht verzichten wollte. Großvater war darüber sehr verärgert; von der Eröffnung der Gastwirtschaft musste nun abgesehen werden und es wurden auch die ebenerdigen Räume als Wohnungen adaptiert und vermietet. Die als Gastgarten unverbaut gebliebene anstoßende Parzelle verkaufte er an den Spediteur Moser (jetzt Lidauer) und schließlich übergab er im Jahre 1917 das Haus mit Rücksicht auf unsere große Familie der Mutter. Auf dem Hause, das im Kaufvertrag mit 60.000 Kronen, von der Gebührenbehörde aber mit 90.000 Kronen bewertet war, lag eine Hypothek von rund 45.000 Kronen zu Gunsten der Landeshypothekenanstalt, die wir aus den Erträgnissen des Hauses in Annuitäten abzuzahlen gehabt hätten. Mit der Inflation verschwand nun allerdings diese Hypothek, das Haus sank aber auch im Wert, da die nachher eintretende Geldknappheit die Nachfrage nach größeren Realitäten verringerte. Es dürfte im Jahr 1937 kaum ein höherer Preis als etwa 60 – 70.000 S zu erzielen gewesen sein (d. i. etwa 35. – 40.000 Goldkronen, also knapp die Hälfte). Dazu fiel der Ertag durch das Mieterschutzgesetz fast ganz weg. Als im Jahr 1925 eine Generalreparatur notwendig wurde, musste das Geld hiezu wieder durch Belastung aufgebracht werden, da die Kosten nur in kleinen Teilbeträgen auf den Zins umgelegt werden durften. Angesichts der seit dem Zusammenbruch 1918 infolge Wegfall des größten Teiles des Absatzgebietes (Laibach mit dem großen Krainer Hinterland, Süd- und Westböhmen), durch Verteuerung der Produktion und vieler anderer Ursachen eintretende Abnahme und des schließlich fast völligen Versiegens er Einnahmen aus der Beteiligung der Mutter an der Jax-Gesellschaft sahen wir uns bald genötigt, zur Bestreitung der Kosten für Eure standesgemäße Erhaltung, Erziehung und Ausbildung neuerdings Geld aufzunehmen. Die … Liquidierung der Firma nach dem Tode der Großmutter brachte zwar eine Zeitlang eine Erleichterung durch die Erlöse der zur Auszahlung des Anteils übereigneten Realitäten, doch musste schon hievon ein großer Teil auf Rückzahlung der Schulden, auf deren Verzinsung und zur Deckung der gerade damals infolge des Studiums besonders hohen Abgangs in der laufenden Wirtschaft verwendet werden, so dass dieses Kapital restlos verbraucht wurde. Schließlich musste ich auch noch von Tante Grete Geld ausleihen, das auf der Villa sichergestellt undmit dem darüber hinausgehenden Betrage mittlerweile zurückgezahlt ist (altösterr. S 12.000 = RM 8.000 = heutige S 8.000). Der Stand der Hypothekenschld auf dem Hause Gerstnerstraße 8 hat Ende 1938 RM 20.413 betragen und hat sich seither auf 11.071 RM = nun öS vermindert. Die Rückzahlungen wurden ermöglicht durch ein zinsloses Darlehen von Hans S 4.000,-, Heli S 2.500,- und Heini S 6.500, die als Ansprüche auf Realanteile an der Liegenschaft Harbach 18 zu gelten haben. Durch den nach dem Tode des Großvaters eintretenden Verlust der freien Wohnung und unsere Übersiedlung nach Urfahr verringerten sich die Einnahem aus dem Hause Gerstnerstraße 8 noch um den Mietwert der vergrößerten Wohnung, was allerdings durch Vergütungen der dieselbe mitbenützenden erwerbstätigen Kinder (Hans, Heli) teilweise wettgemacht wurde. 1945 betrugen vom Hause G 8 die Einnahmen RM 4.753,13, die Ausgaben ohne Instandsetzungen 3008, 37, somit rein RM 1.744,76. Instandsetzungen ausnahmsweise nur 48, 02. Summe 1.696, 74. Hievon an Zinsen für die auf dem Hause lastenden Hypothekarschulden zu zahlen RM 549,32. Somit verblieben RM 1.147, 42. [Ende der handschriftl. Aufzeichnung]

(Ehrenbürgerschaft Reichenthal 1920) Protokoll aufgenommen in der Festsitzung am Tage der Glockenweihe in Reichenthal am 22. Dez. 1920, in Gegenwart der gefertigten Gemeindevertretungen Reichenthal und Stiftung b. R. Gegenstand: Ehrenbürgerrechtsverleihung Die gefertigten Gemeindevtretungen haben den einstimmigen Beschluß gefaßt, Hochgeehrten Herrn Johann Jax Fabriksbesitzer bezw. Nähmaschinen und Fahrradfabrikanten in Linz, in Anbetracht der hervorragenden Verdienste und Wohlwolen, welche sich herr Jax durch die Zustandebringung eines sehr schönen, großen, und neuen Kirchengeleutes seitens hiesiger Pfarre und Kirche erworben hat, freudigst begrüßt, von Allen, aus Dankbarkeit zum Ehrenbürger der Gemeinden Reichenthal u. Stiftung b. R. zu ernennen. Die Unterzeichneten, errahcten es als Ehrenpflicht hiedurch einen kleinen Teil ihrer Dankschuldigkeit Hochgeehrten herrn Johann Jax hiermit abstatten zu können. Möge der liebe Herrgott es unseren theuren, lieben, und großen Wohltäter fernerhin vergelten, was wir als schwache Menschen zu vergelten nicht im Stande sind. Reichenthal am 22. Dezember 1920 Für die Gemeinde ReichenthalGemeinde Stiftung bei Reichenthal (12 eh. Unterschriften und (12 eh. Unterschriften und Gemeindestempel)Gemeindestempel)

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