V/2
Frauenstämme Preinfalk, Manzenreither und Feyrer
Die Preinfalkhen gehörten, wie ich schon eingangs bemerkt habe, zu den frühesten Siedlern dieser Gegend. Als Ältester ist mir der im Waldenfelser Urbar von 1599 im Amt Niederreichenthal mit einem Hofdienst vorkommende Georg Preinfalkh bekannt geworden. Die Reihe der Eibensteiner Preinfalkhen aber eröffnet Andreas Preinfalkh, Richter zu Eibenstein, dessen Zusammenhang mit dem eben genannten Georg leider nicht erforscht werden konnte. Maria Wagner quittiert 1651 II 25 das „Endlgut“, d.i. großväterliches Erbgut nach diesem Andreas. Sigmund Wagner quittiert aber, wie wir oben (l. Abschn.) gesehen haben, 1648 im Namen seiner Ehegattin – eben dieser Maria – u. a. neben Jakob Preinfalkh schwesterliches Erbgut nach einer als Gattin Blasius Spießmairs verstorbenen Preinfalkhin.
Jakob Preinfalkh, Richter zu Eibenstein, wäre also auch ein Enkel des Andreas Preinfalkh. Jakob kommt 1645 und 1648 öfter in den Waldenfelser Protokollen vor und ist vor 1651 gestorben. Die Abhandlung habe ich leider nicht gefunden, aber 1651 VI 23 quittieren Barbara, Frau des Martin Alhuetter in Stiftung, Elisabeth, Frau des Benedict Leithner in Gossenreith, dann – undeutlich zu lesen – Fux’sche Erben und Maria, Pflegetochter des Hans Gattringer, durch diesen dem Martin Preinfalkh, gleichfalls Richter zu Eibenstein, das väterliche Erbgut nach Jakob. Martin ist um 1610 geboren, in seinem Geburtsbrief von 1676 XII 23 scheint er nämlichger als 58jähriger Zeuge auf.
Martin war, wie aus der Abhandlung hervorgeht, dreimal verheiratet; in der Rainbacher Matrik scheint nur die 1686 II 18 geschlossene 3. Ehe mit Regina, Witwe nach Philip Feyrl, auf. In einem der Abhandlung nach Rosina Preinfalkh von 1691 X 24 angehefteten Vergleich des Mathias Preinfalkh mit seiner Stiefmutter Regina wegen Auszugsablösung ist sie als eine geborene L.... (unleserlich) aus Rainbach bezeichnet.
Die erste und zweite Ehe fallen wohl in die Zeit vor Beginn der Rainbacher Matrikeln oder in die Lücke derselben; auch in den Protokollen habe ich keinen Hinweis auf die Namen dieser Frauen gefunden. In der Abhandlung nach Martin Preinfalkh von 1691 VII 18 ist bei den erblasserischen Kindern nicht angegeben, aus welcher Ehe sie stammen; die Altersangabe bei den 2 zuletzt genannt Magdalena und Rosina zeigt aber, dass nur sie aus der 3. Ehe hervorgeggangen sind.
Aus der eben bezogenen Abhandlung sind folgende Kinder des Martin Preinfalkh feststellbar; ich habe darauf verzichtet, Matrikeldaten über dieselben aufzusuchen, denn wahrscheinlich wäre dies auch angesichts des vorerwähnten Mangels der älteren Rainbacher Matriken meistens vergeblich gevesen; ich zähle die Kinder daher in derselben Reihenfolge auf wie die Abhandlungsschrift und füge das bei, was ich bei meinen Nachforschungen in den Waldenfelser Protokollen über einzelne noch gefunden habe. Diese Angaben sind aber durchaus nicht alles, was in diesen Büchern über diese Familie beurkundet ist, da ich dieselbe auf der Suche nach dem Hauptstamm betreffenden Angaben nur sprungweie durchsehen konnte:
1. Maria, + vor 1691; sie war mit Michael Spießmair verheiratet und hinterließ die Kinder Georg, Lorenz, Philipp, Marie, Rosina und Eva.
2. Georg, der laut Abhandlung von 1711 IX 26 ledig starb.
3. Michael, der sich vor 1691 mit Rosina Plankh in Niederreichenthal verheiratete.
4. Hans, 1691 noch ledigen Standes.
5. Regina, zur selben Zeit bereits verheiratet mit Hans Mächl in der Stiftung.
6. Catharina; sie war beim Tode ihres Vaters noch ledig, hat sich aber später laut Abhandlung von 1715 VI 22 verheiratet und hinterließ 2 lebende Kinder und 2 Enkel Kellmann.
7. Mathias, um 1658 geboren. Dieser hatte bereits 1688 XI 24 das Vaterhaus, zwischen Martin Khatshofer, Waldenfelser, und Thomas Laubetshofer, Reichensteiner Untertans Häusern in Eibenstein gelegen, übernommen und wahrscheinlich zugleich damit, wohl zunächst noch unter der Anleitung seines Vaters, das Richteramt. Er kommt von da an häufig als Richter zu Eibenstein vor. Ich vermute, dass er der jüngste Sohn aus der 1. Ehe des Martin Preinfalkh war und wahrscheinlich auf Grund von Vereinbarungen anlläßlich dieser Eheschließung das Recht, auf das Haus zu stiften, hatte. Er ist 1724 IV 10 gestorben und in dem bezüglichen Eintrag in der Rainbacher Matrik als „Wirt und iudex zu Eybenstain“ bezeichnet. 1724 V 8 findet sich die Abhandlung nach ihm, aus welcher in Übereinstimmung mit der Abhandlung nach seiner Frau bzw. Witwe Regina von 1743 X 15 folgende zu Jahren gekommene Kinder feststellbar sind:
a) Anna Maria, verheiratet vor 1724 mit Hans Leitner.
b) Klara, verheiratet nach 1724 mit Josef Deibl zu Eibenstein
c) Franz, Stifter am Vaterhause zu Eibenstein und Nachfolger seines Vaters im Richteramte, das er noch 1764 bekleidete, wo er als Zeuge bei der Trauung Jax-Preinfalkh als solcher genannt wird. 1722 IX 23 quittieren ihm die Verlassenschaftsgläubiger seines Vaters den Betrag von 2369 fl 2ß 18 d.
d) Johann, Fleischhauer in Reichenthal, von dem möglicherweise die heute noch dort ansässige Familie dieses Namens herstammt.
e) Josef, der beim Tode des Vaters 13 jährig, also etwa 1730 geboren und beim Tode der Mutter noch unverheiratet war.
f) Helene, um 2 Jahre jünger als Josef; sie war beim Tode ihrer Mutter noch ledig, heiratete aber jedenfalls bald darauf, denn in der Erbsquittung, die sie 1748 VIII 26 ausstellt scheint sie als verehelichte Pröselmayr auf.
8. Philipp. Dieser heiratete 1687 II 5 in Rainbach Eva Schaur und war später mit einer Helene ...... verehelicht. In der Abhandlung von 1736 sind als Kinder 1. Ehe Mathias, Besitzer des „Haus am Holz“ bei Reichenthal, gestorben laut Abhandlung von 1752 IX 25 mit Hinterlassung einer Witwe Anna Maria, und Philipp, Inwohner in Zulissen, dann aus 2.Ehe Michael, der 1711 IX 26 das Vaterhaus – denn auch Philipp war zu Eibenstein u. zw. als Nachbar des Johann Jax haussässig – übernahm, das aber nach seinem Tode 1765 die Witwe Maria an Simon Fröhlich verkaufte.
9. Jakob; dieser erwarb nach 1691 die auf der anderen Seite des Jaxhauses gelegene Martin Katthofer’sche Behausung; er und seine Ehegattin Susanna verkauften diese aber bereits 1696 V 23 an ihren Bruder und Schwager Mathias Preinfalkh. Jakob ist vor 1747 gestorben. Mir ist nur ein Kind, die mit dem Kremsmünsterer Untertanen Thomas Guschl in Eibenstein verheiratete Anna Maria bekannt geworden.
10. Eva; sie war 1691 noch ledig, heiratete aber bald darauf den Georg Planck am Löxenhof bei Reichenthal.
11. Tobias, von dem weiter unten die Rede sein wird.
12. Rosina nach ist der bereits früher zitierten Abhandlung von 1691 X 24 kurz nach ihrem Vater unverheiratet gestorben.
13. Magdalena, 1691 vier Jahre alt, ist vielleicht dieselbe, die später unter dem Namen Helene den Sixtus Alhueter zu Schwarzenbach heiratete.
14. Rosina; da eine Schwester dieses Namens des + Georg Preinfalkh 1711 noch lebte, kommt derselbe Taufname in dieser Famille 2mal vor.
Den noch lebenden und unbehausten Kindern, nämlich Hans, Jakob, Tobias, Magdalena und Rosina, wurden Gerhaben bestellt u. zw. Hans Mächl in der Stiftung und und Sigmund Preinfalkh „der Alte“ in Liebenthal. Dieser, dessen Zusammenhang mit den Eibensteiner Preinfalkhen ich nicht aufgefunden habe, kommt um diese Zeit mehrfach vor. 1698 IV 8 findet sich die Abhandlung nach ihm: er hinterließ eine Witwe Elisabeth, der er das Haus in Liebenthal vermachte und die es an Balthasar („Waldhäuser“) Spenling verkaufte.
Tobias Preinfalkh war nach der Altersangabe bei seinem Tode …. geboren, lebte wohl zunächst im Elternhause, vielleicht später auch bei einem seiner behausten Brüder; von Jakob hat er dann 1696, wie bereits oben erwähnt, das Haus in Eibenstein erworben. Er heiratete nach dem Tode seiner ersten Gattin Katharina (geb. um 1674, + 1703 VII 26) 1705 IX l zu Rainbach Eva Pregartbauer, Tochter des Mathias Pregartbauer, Bauers in Zulissen, und dessen Frau Anna. Wie aus der Abhandlung von 1696 VII 27 nach einem unverheiratet verstorbenen Martin Pregartbauer in Zulissen hervorgeht, hatte dessen Bruder Paul Pregartbauer zu Zulissen folgende Kinder hinterlassen: Mathias, das ist der vorgenannte Schwiegervater des Tobias Preinfalkh, Martin, Inwohner bei seinem Bruder Mathias, der in der Abhandlung nach ihm von 1701 II 22 als Gläubiger für „Herberg-Zins“ aufscheint, Thomas, der ebendort als Dienstbote weilte, und Maria, die damals nach einem Stäffenberger verwitwet war. Ob Bartholomäus Pregartbauer, Schuster zu Prendt, der 1639 X 25 mit seiner Gattin Maria eine Liegenschaft verkauft, mit dieser Familie in näherem Zusammenhang steht, konnte ich nicht ermitteln.
Tobias Preinfalkh scheint 1725 bei der Taufe seiner Tochter Anna Maria in der Rainbacher Matrik als Richter zu Eibenstein auf, doch scheint er dieses Amt höchstens ganz vorübergehend oder stellvertretungsweise bekleidet zu haben, denn schon im Oktober 1724 scheint Franz als Nachfolger des Mathias im Richteramt auf.
Tobias und Eva übergeben 1734 III 8 ihr Haus zu Eibenstein, „zwischen Franz Preinfalkhs Richter und Hanns Jächs Häusern“ gelegen, an Ihren Sohn Johann Preinfalkh und dessen Frau Susanna, eine Tochter des Lorenz Schäringer, gesessen auf der Leithen im Amt Schwandt, wie aus einer Gerhabschaftsquittung von 1734 X 4 hervorgeht, um 600 fl, und einen entsprechenden Auszug für die Übergeber auf Lebenszeit, jedoch mit der eigenartigen Einschränkung, dass, wenn die Stifterleute abhausen sollten, diesen von den neuen Erwerbern der Auszug zu leisten sei, während die jetzigen Übergeber zu weichen hätten. Es durfte das seine Begründung vielleicht zum Teil in dem verhältnismäßig hohen Übergabeschilling haben. Interessant ist auch die Bestimmung, dass dem Stifter die Wiederauffors-tung eines „Staudenlüss“ aufgetragen wird bei der überaus hohen Conventionalstrafe („Pönfall“) von 50 Reichstalern.
Ob und welche Kinder außer dem Hausnachfolger Johann und der mit Hans Jax verehelichten Anna Maria den beiden Ehen Tobias Preinfalkhs entsprangen, habe ich nicht festgestellt, doch wäre dies der Gleichmäßigkeit der Behandlung der Familien wegen am Platze gewesen. Die Familie Preinfalkh aber darüber hinaus weiter zu verfolgen, fällt außerhalb des Rahmens dieser Arbeit; ich möchte nur darauf hinweisen, dass sich noch heute Namensträger, in denen wir Nachkommen der hier behandelten Familie vermuten können, sowohl in Eibenstein als in Reichenthal finden.
So groß anfangs die Schwierigkeiten waren, die Abstammung der Theresia Manzenreither, der Gattin Josef Jax' des Ältern, zu finden, so reichhaltig war – vielleicht gerade deshalb – des Ergebnis dieser Nachforschungen. In der Reichenthaler Matrik waren als Eltern der Theresia nur Josef Manzenreither, Bauer, and Catharina ux. sowie das Alter der Braut angegeben. Es fand sich aber um die dieser Altersangabe entsprechende Zeit dort keine Taufe eines Kindes dieses Namens, nur 1755, also 7 Jahre früher und dabei hießen die Eltern Franz und Sabina. Auch fand sich um dieselbe Zeit keine Trauung Josef Manzenreither und Katharina. So blieb lange Zeit eine empfindliche Lücke in der Ahnentafel.
Erst die Erwägung, dass Theresia vielleicht aus der Gegend stammen könnte, wohin sich ihr Sohn nach Aufgabe der alten Eibensteiner Heimat gewandt hatte, veranlasste mich, die Taufe der Theresia in der Pfarre Hirschbach zu suchen – und ich hatte damit Erfolg. Sie war dort 1762 III 29 als Tochter des Josef Manzenreither, Bauers an der Leithen, und Katharina seiner Ehefrau geboren. Der Familienname der Mutter und Hinweise auf die Vorfahren fanden sich aber auch jetzt noch nicht und ebensowenig die Trauung der Eltern, so dass ich auch nicht viel weitergekommen war als in Reichenthal. Endlich fand ich während eines Urlaubes die Zeit, die schon so viel erwähnten Waldenfelser Protokolle nach dieser Richtung hin durchzusehen, und es gelang mir, das Ergebnis dieser archivalischen Forschung durch die Angaben der nun doch zuständigen Reichenthaler Matriken zu ergänzen.
Als ältesten Manzenreither dieser, der Lahrndorfer Linie habe ich Michael Manzenreither am Plankhenhof festgestellt; es.gibt noch eine Linie, die ihren Stammsitz im Amt Oberschwandt hat und, wenn die später in Sollberg ansässigen Manzenreither nicht von letzteren abstammen, noch eine dritte, die Sollberger Linie. Ich habe zwar, bevor ich den Zusammenhang der einzelnen Manzenreithervorkommen festgestellt hatte, manche Daten der Schwanter Linie aus den Protokollen herausgezogen, doch würde deren Anführung hier zu weit führen. Ich erwähne nur, dass ich einen Hans Manzenreither d. Ält., von dem 2 Söhne, Mathias, Waldenfelser Untertan am Tradtlehen, und Hans Manzenreither auf der obern Schwandt in einer Quittung von 1674 X 17 vorkommen, für einen Bruder des Michael zu Lahrndorf halte, wobei es offen bleibt, ob der Vater dieser Brüder am Plankhenhof zu Lahrndorf oder auf der Obern Schwandt gesessen war. Dort kommt im Urbar von 1599 Thoman am Tradtlehen in der Pfarre Neumarkt vor, ein Familienname ist aber nicht angegeben. Jedenfalls bestand ein Verwandtschaftsverhältnis zwischen den beiden Linien, denn 1681 XI 4 finden wir zwei Lahrnsorfer Manzenreither als Stift- und Zahlborgen bei einem Kaufgeschäfte eines Schwandter Manzenreither.
Michael Manzenreither ist um 1605 geboren und war zweimal verheiratet; das l. Mal vor 1629 mit Elisabeth, Tochter des Kilian Seißer am Heiplhof zu Lahrndorf; ob die von diesem hinterlassene Witwe Susanna, die laut Heiratsbrief von 1648 VII 25 den Balthasar Neumüller zu Freudenthal ehelichte, die Mutter der Elisabeth war, ist unwahrscheinlich; letztere scheint aus einer früheren Ehe des Kilian zu stammen.
Interessant ist ein Erbrechtsbrief, der dem Kilian Seißer, der den Heiplhof bereits 1636 seinem Sohne Mathias käuflich übergeben hatte, bei der Rückübernahme des Gutes aus dem Grunde ausgestellt wird, wie dieser Sohn „sich auf die fürgenommene Reformation zu der heyl. Catholischen Kirche nit bequemen wollen“ und weggezogen sei und somit sein Erbrecht „auf- und heimgesagt“ habe.
Was den Heipl- (auch Heupl-)hof betrifft, so kommt im Urbar von 1599 in der Ortschaft Lahrndorf ein Merth auf dem Heiplhof als Zehentpflichtiger vor. Er könnte der Zeit nach der Vater des Kilian gewesen sein. Allerdings weist das Urbar auch einen Wolfbeißer am Seißerhof aus, so dass im ersten Falle der Guts-, im zweiten der Familiename mit dem Kilians übereinstimmt. Ein „Hans Heipl vom guet genannt das Huetlerguet“ dürfteder Nachkomme eines früheren Besitzers des Heiplhofes gewesen sein, der den Guts- als Geschlechtsnamen übernommen hatte oder dessen Vorfahren dem Gut ihren Namen gegeben hatten.
In zweiter Ehe hat sich Michael Manzenreither 1648 in Reichenthal mit einer Katharina aus Eibenstein verheirat. Er starb 1679 II 19 und wurde zu Waldburg begraben. Die Abhandlung von 1679 IV 10 weist folgende Kinder aus:
aus 1. Ehe:
1. Hans, von dem später die Rede sein wird,
2. Magdalena, verehelichte Danner im Schildt,
3. Barbara, verehelichte Frelich im Schildt
4. Elisabeth, verehel. Glaßner in Lapach (Labach)
5. Catharina, verehel. Lengauer am Lengauerhof;
aus 2. Ehe:
6. Philipp, der mit einer Barbara verheiratet ist und das Vaterhaus, den Plankenhof, übernimmt.
Aus der 1. Ehe stammen aber noch die in der Reichenthaler Matrik vorkommenden Söhne Michael, geb. 1637 XII 25, und Simon, geb. 1642 III 18; bei ersterem ist zwar als Mutter eine Magdalena angegeben, doch muss dies wohl ein Irrtum sein, denn Hansens Mutter, der nach der Altersangabe bei seinem Tode 1623 geboren ist, hieß laut Traueintraung Elisabeth, und Simons Mutter ist in der obigen Taufeintragung auch so gerannt. Offenbar sind übrigens beide früh gestorben, denn sie kommen in der Abhandlung nicht vor.
Philipp am Plankhenhof war noch ein zweites Mal und zwar mit einer Susanna verheiratet. In der Abhandlung nach ihn von 1727 III 13 scheinen folgende Kinder auf:
aus l. Ehe:
1. Ignaz am Prandstätterhof, Reichenauer Untertan
2. Adam, ledig, Stifter am Plankhenhof,
3. Anna Maria, verheiratet mit Adam Leithner am Vossenbauerngut zu Summerau, Schloss Freistädter Untertan,
4. Rosina, verh. mit Elias Stürz am Weißenböckhof, auch Schloss Freistädter Untertan,
5. Magdalena, verh. mit Johann Preißinger am Preißingergut zu Preißing, Herrschaft Hauser Untertan,
und. aus 2. Ehe:
6. Maria, 14 Jahre alt und
7. Catharina, 7 Jahre alt.
Der Plankhenhof blieb noch viele Jahre im Besitze der Familie Manzenreither. Noch einige Male um diese Zeit scheint ein Adam Manzenreither am Plankhenhof auf; die Abhandlung nach ihm wurde 1761 IX 9 gepflogen. 1787 ist laut Josephinischem Kataster eine Magdalena Manzenreither Besitzerin des Hofes. Ihr Mann war wegen gerichtlicher Verurteilung des Gutes entsetzt worden.
Der älteste Sohn Michaels, der wie oben erwähnt um 1629 geborene Hans Manzenreither erwarb 1670 XII 3 den Heiplhof von Martin und Susanna Seyßer; Hans heiratete 1671 II 4. zu Reichenthal Maria, die Tochter des Georg Praideneder und seiner Ehefrau Baarbara. Maria war etwa 1647 geboren und starb 1677 VIII 31; zur 2. Frau nahm sich Hans Manzenreither 1678 VI 6 zu Reichenthal Catharina Seiberl, geb. ca. 1658 als Tochter des Johann Seiberl an der Holzmühl (jetzt Stiftung bei Reichenthal Nr. 32) und seiner Frau Regina. Catharina starb 1708 XII 31. am Heiplgute und wurde zu Waldburg begraben ebenso wie ihr Gatte, der ihr schon 1709 X 29 im Tode nachfolgte.
Laut Abhandlung von 1710 XI 21 hatte Hans Manzenreither folgende Kinder.
1. Mathias; dieser erwarb 1694 IX 30 den Fenzlhof in Reichenthal und heiratete 1695 I 18 in der dortigen Pfarrkirche Anna Maria, Tochter des Thomas und der Maria Mittemüllner aus demselben Orte; den Hof verkaufte er 1710 I 13 an Jakob Rohringer, Torwart in Schloss Waldenfels, nachdem er 1710 I 9 das „Bauerngut“ in Böhm¬¬dorf von Johann Praideneder erworben hatte.
Mathias hatte einen Sohn Franz, der 1708 VII 2l. in Reichenthal getauft war und als Bauer zu Böhmdorf (das Gut wird auch Hofbauerngut genannt) 1747 XI 6 in Reichenthal Sabina, Tochter des Paul Deßl in Königschlag und dessen Frau Sabina heiratete; ich habe dieses Paar lange Zeit für die Eltern der Theresia Manzenreither verehel. Jax gehalten. Mathias starb 1786 und hinterließ 4 Kinder:
a) Michael, der Anna Maria Pötscher heiratete und 1777 IV 29 das väterliche Bauerngut zu Böhmdorf übernahm,
b) Franziska, verheiratet mit Josef Maurer zu Rauhenödt ,
c) Anna Maria, verheiratet mit Josef Weinberger, Dechantei Freistädter Untertan, und
d) Katharina, die noch im selben Jahre unverheiratet starb.
2. Maria, verheiratet mit Philipp Gußner und Mutter einer Tochter Magdalena.
aus 2.Ehe
3. Philipp, der als Inwohner bei seinem Bruder am Bauerngut zu Böhmdorf lebte und dort laut Abhandlung v. 1738 VIII 9 starb. Er hinterließ nur eine Witwe Maria.
4. Lorenz; dieser scheint 1738 (wie vor) als Inwohner In Steinschild auf.
5. Tobias, geb. 1689 III 23 in Lahrndorf.
Dieser Tobias Manzenreither übernahm den väterlichen Heiplhof und heiratete 1710 VI 16 zu Reichenthal Maria Danner, Tochter des Johann Danner, Hofbauer zu Lichtenstein, und der Sabina, dessen Ehefrau. Maria war 1687 X 7 geboren und starb 1725 X 4. In 2. Ehe heiratete Tobias 1726 I 30 zu Reichenthal Anna Maria Traxlin. Er starb 1770 X 23 im hohen Alter von 81 Jahren und hinterließ laut Abhandlung von 1770 X 3l folgende Kinder aus 1. Ehe:
1. Anna Maria, ledig; am Heiplhof gestorben
2. Clara, verheiratet mit Franz Krainer in Königschlag.
3. Joseph, der Vater der Theresia verehel. Jax.
aus 2. Ehe:
4. Mathias, seit 1763 I 26 durch Übergabe Besitzer des Heiplhofes, als welcher er auch im josephinischen Lagebuch aufscheint. Laut Heiratskontrakt von 1763 VII 23 war er mit Marie Orthner, Tochter des Georg und der Marie Orthner zu Solberg verheiratet. Ein Sohn Anton dieses Paares war mit Magdalena Eder von der Dieslmannshofstatt zu Unterschwendt verehelicht. Ob und wie lange sich der Heiplhof noch in der Familie erhielt, habe ich nicht erhoben.
Tobias’ oben an dritter Stelle genannter Sohn Josef Manzenreither ist 1723 III 5 zu Lahrndorf geboren und zu Reichenthal getauft, er heiratete 1755 IX 9 zu Reichenthal Katharina Weinberger, die seit 1755 VIII 4 Besitzerin der Süzischen Behausung an der Leithen zu Thierberg war. Sie war 1722 XI 8 in Hinterkönigschlag (Pf.Schenkenfelden) als Tochter des dortigen Bauern Mathias Weinberger und seiner Ehegattin Maria, geb. Mittermayer geboren. Die Eltern hatten 1703 VII 3 in Schenkenfelden geheirate. Mathias Weinberger war der Sohn des Thomas Weinberger, Inwohner in Laimbach, Pfarre Leonfelden, und der Maria. Maria Mittermayer war die Tochter des Simon Mittermayer, Bauers in Hinterkönigschlag, und der Eva Angerer, einer Schwester der Catharina Angerer, der 2. Frau Johann Jax des Älteren.
Josef Manzenreither starb 1786 I 30 am „Reithergütl an der Leithen“, wie es im Abhandlungsprotokoll von 1786 III 30 heißt – diese Hausbezeichnung kommt aber früher niemals vor und dürfte eine Vereinfachung von „Manzen-reithergütl“ sein. Erben waren die Witwe Katharina und vier Kinder, nämlich:
1. Philipp; dieser übernimmt das Gut in der Leithen um 760 fl; er scheint dann auch im Josephinischen Lagebuch als Besitzer desselben – Haus Nr. 16 in Thierberg – auf. Laut Heiratsbrief von 1787 II 1 hat er sich mit Klara Pfeiffer an der Thiermühl verheiratet. Ich glaube, er ist derjenige Bruder seiner Großmutter, den mein Schwiegervater als Sägfeiler und Zahnzieher (!) bezeichnet hat.
2. Theresia, geboren 1762 III 29 in der Leithen Pfarre Hirschbach, ist die eben erwähnte Großmutter meines Schwiegervaters, die Gattin Joseph Jax des Älteren.
3. Georg, Waldenfelser Untertan am Daterlhaus zu Mitterreuth, Pfarre Waldburg, als solcher auch im Josefinischen Lagebuch.
4. Anna Maria, des Michl Aumair, Herrschaft Weinbergischen Untertans, im Dorf Pergen Ehefrau; im Heiratskonsens von 1784 I 28 heißt es „am Altwirtsgut am Berg“.
Der reine Nachlass betrug 1158 fl 31 xr 1 d; da die Witwe von ihrem voraus zu fordernden Erbgut nur 1 Kuh im Werte von 10 fl beanspruchte und sich im übrigen mit einem Kindsteil begnügte, fiel auf jeden Teil 1/5, d.i. 231 fl 42 kr 1 d. Die Witwe ließ ihren Erbteil gegen entsprechende Auszugsleistung still liegen; die abtretenden Erben wurden ausbezahlt, wobei dem Georg 200 fl und der Anna Maria 130 fl Heiratsgut und die Steuer angerechnet wurden. Die Witwe Katharina ist 1802 VIII 4 in Thierberg gestorben.
Maria Feyrer, die Gattin des jüngeren Josef Jax, stammte aus einer alten Böhmerwälder Familie. Leider standen mir hinsichtlich derselben keine archivalischen Quellen zur Verfügung – zur Zeit (1941) ist auch das Stiftsarchiv Hohenfurth infolge Beschlagnahme des Klosters unzugänglich, so dass ich lediglich auf brieflichem Wege eingeholte Kirchenbuchangaben angewiesen bin, was hinsichtlich der in der Pfarre Höritz ansässigen Vorfahren der Maria Feyrer noch den besonderen Nachteil hatte, dass die dortigen Matriken nur bis 1741 zurückreichen, obwohl die Pfarre uralt ist.
Ich konnte so erheben, dass in dieser Pfarrkirche 1771 XI 26 der 1748 III 18 in Droschlowitz gleicher Pfarre als Sohn des Johann Feyrer, Bauers in Droschlowitz und seiner Frau Eva geborene und nunmehr als Bauer in Teutschmannsdorf ansässige Joseph Feyrer die 1749 VI 27 in Neustift geborene Anna Wenzl, Tochter des Urban Wenzl, Bauers dortselbst und dessen Frau Sophie, ehelichte.
Diese Ehe ist insoferne für unsere Familie von besonderem Interesse, als Urban Wenzl auch ein Vorfahre meines in Schwarzbach geborenen Schwagers Dr. Alois Proschko ist. Neustift gehörte früher zur Pfarre Höritz, jetzt zur Pfarre Schwarzbach. Der Zusammenhang ist folgender:
Urban Wenzl ux. Sophia
Anna Wenzl
mar. Joseph Feyrer Anna Maria Wenzl
mar. Johann Watzl
Johann Feyrer
ux. Maria Immervoll -
Maria Feyrer
mar. Josef Jax Rosina Watzl
mar. Johann Proschko
Johann Jax
ux. Anna Jax Wenzel Proschko
ux. Josefa Gabriel
Margareta Jax ∞ Dr. Alois Proschko
Joseph Feyrer und Anna hatten einen Sohn Johann Feyrer – über das Vorhandensein und die Schicksale anderer Kinder dieses Paares habe ich keine Erhebungen gepflogen – der 1775 VI 9 noch in Droschlowitz geboren wurde, mit seinen Eltern nach Teutschmannsdorf übersiedelte, dort selbst Bauer wurde und 1805 II 19 in Höritz die 1780 III 31 in Einsiedl, Pfarre Rosenberg a.d. Moldau, geborene Maria Immervoll heiratete.
Die Familie Immervoll war durchwegs auf Rosenberger Gebiet und zwar vorwiegend in zur Pfarre Rosenberg gehörigen Dörfern seßhaft. Hier gehen die Kirchenbücher weiter zurück und sind sehr ausführlich, so dass zum Teil sogar drei Generationen aus einer Eintragung gefunden werden können. Die Immervoll selbst waren Bauern in Einsiedl u. zw. als ältester mir bekannt gewordener Michael Immervoll. Sein Sohn Thomas hatte Ursula Rothbauer zur Frau, die ihm einen Sohn Bernard, geb.1707 VIII 21 schenkte. Dieser heiratete 1735 II 30 in Rosenberg die Maria Preinfalk, die 1702 I 24 in Wächtern als Tochter des dortigen Bauern Valentin Preinfalk und der Justine Griebl geboren war. Auch Valentins Vater Bartholomäus Preinfalk war Bauer in Wächtern, Pf. Rosenberg, während Justine aus Lachonitz unter Hohenfurth stammte. Auch hier haben wir es wieder mit einem Zweig der wohl zu den Ursiedlern im Rosenbergischen Herrschaftsgebiete gehörigen Familie der Preinfalkhen zu tun, deren Zusammenhänge in so früher Zeit und angesichts der äußerst ungünstigen Quellenlage natürlich nicht aufgeklart werden konnten.
Bernard und Maria hatten einen Sohn Matthias Immervoll, der 1740 II 12 in Einsiedl das Licht der Welt erblickte. Bei seiner Eheschließung 1765 XI 3 ist er als Häusler in Einsiedl, Rosenberger Untertan, bezeichnet. Die Trauung fand in Rosenberg statt. Die Braut Rosina Stöger war 1744 VIII 21 in Irsiglern in derselben Pfarre geboren. Auch ihre Vorfahren saßen, soweit ich sie zurückverfolgen konnte, auf der gleichen Scholle. Laurenz Stöger hatte einen Sohn Simon, der mit Anna Domaschko aus Dorf Gillowitz verheiratet war. Deren 1690 II 19 in Irsiglern geborener Sohn Mathias heiratete 1737 III 3 zu Rosenberg Monica Neubauer, Tochter des Andreas Neubauer, Bauers in Attes, Pfarre Priethal, und seiner Frau Sophia. Rosina ist eine Tochter dieses Paares und aus ihrer Ehe mit Mathias Immervoll ging die oben genannte Maria Immervoll, die Frau des Johann Feyrer, hervor.
Das Paar wirtschaftete zunächst in der Heimat Teutschmannsdorf Nr. 9 weiter, wo ihm 7 Kinder geboren wurden:
Sebastian, 1805 XII 22,
Johann, 1807 VI 6,
Maria Anna, 1809 IX 10,
Josef, 1812 I 9,
Maria, 1814 VIII 19, die Großmutter meiner Frau,
Theresia, 1817 II 17 und
Mathias, 1819 VIII 19.
Bald nachher haben die Eltern sich weiter nach Süden gezogen und waren nach einer Mitteilung meines Schwiegervaters vorübergehend in Wörles bei Malsching in Böhmen, kauften sich aber dann in Amesschlag 23 in OberÖsterreich an, wo ihnen noch 2 Söhne
Kaspar, 1822 XI 27 (+ 1826 I 9) und
Georg, 1825 IV 13 geboren wurden.
Hieraus geht hervor, dass die Familie Feyrer in Wörles nur ganz kurze Zeit gewesen sein könnte. Vielleicht beruht aber die bezügliche Angabe überhaupt auf einer missverständlichen Wiedergabe der Nachricht, dass die Familie Feyrer von Malsching herstamme: denn bereits 1667 kommen dort Feyrer vor.
Johann Feyrer – in der Leonfeldener Sterbematrik „Feuerer“ gesehrieben – starb 1830 II 18 in Amesschlag Nr. 23; seine Witwe Maria brachte ihren Lebensabend bei ihrer Tochter Theresia, verehel. Rechberger in Weinzierl Nr. 5 bei Leonfelden, zu und starb dort 1855 III 30.
Die spärlichen Angaben, die ich über die Geschwister der Mutter meines Schwiegervaters machen kann, stammen aus gelegentlichen Mitteilungen desselben. Hiernach wäre Sebastian der Hausnachfolger seines Vaters in Amesschlag gewesen; Johann hatte ein Anwesen in Labach bei Summerau besessen und sei ein bekannter Wildschütze gewesen; Josef hätte sich als Häusler in Wachsenberg niedergelassen und Georg sei als Bauernknecht früh u. zw. bei Jax in Königschlag gestorben. Tatsächlich konnte ich gelegentlich anderer Erhebungen in der Pfarre Schenkenfelden feststellen, Georg ist 1850 I 7 in Hinterkönigschlag gestorben. Was mit Mathias geschehen ist, wußte mein Gewährsmann nicht, er dürfte also früh gestorben sein.
Von den Schwestern heiratete die ältere Maria Anna einen Haider in der Nähe von Zwettl in Oberösterreich. Ihr Sohn wurde Maurer und war in seinen alten Tagen zeitweise in Linz, wo er auch als Hausmaurer bei seinem Vetter Jax arbeitete. Ich habe ihn noch gekannt; er hat auch in unserer Wohnung auf der Landstraße und bei unserm Sommerhaus in Harbach kleinere Maurerarbeiten gemacht. Er starb erst in der Zeit nach dem ersten Weltkrieg in den zwanziger Jahren in seiner Heimat. Theresia, die jüngere Schwester, heiratete einen Rechberger in Weinzierl und wurde die Mutter des Johann Rechberger , der sich zum Inhaber einer angesehenen Geschirr-Großhandelsfirma emporgearbeitet hat. Das Geschäft hat gegenwärtig seine Tochter, verwitw. Schweiberer inne.
Und nun noch eine Bemerkung über das angebliche Feyrerische Wappen – bzw. über 2 solche Wappen, die aufgetaucht sind und jedenfalls aus derselben trüben Quelle, nämlich aus einer unter dem Namen L. v. Asten ar¬bei¬tenden „Wappenfabrik“ stammen. Wie schon im vorhergehenden Jax-Abschnitt erwähnt, findet sich das eine zu einem Doppelwappen verbunden auf einem aus dieser Firma stammenden Blatte mit der Überschrift: „Stammwappen der Familien Jax und Feyrer.“ Der das angeblich Feyrerische Wappen betreffende Text lautet: „Die Familie Feyrerer, ursprünglich ein edles Rittergeschlecht, genannt von Feyratscheck, stammt aus der Schweiz. Sie führt im vierteiligen Schilde auf blauem Grunde einen vom Kreuz überragten goldenen Halbmond und je eine rote Wappenrose: Verdienste im Kampf mit den Ungläubigen und Tugendhaftigkeit bedeutend. Im Schwarzen Felde befinden sich je zwei leuchtende Fackeln, die auf den Namen des Geschlechtes Bezug haben. Der offene Helm und die Helmzier bekunden die Würde und den Aufschwung des Geschlechtes. Das Wappen stammt aus dem 13. Jahrhundert und findet sich in Paul Fürst's Wappenwerk B.III. S.189“.
Die erwähnte Helmzier sind ein Paar Adlerflügel. In Linz lebte vor dem ersten Weltkrieg durch mehr als 30 Jahre der angesehene Schuhmachermeister Karl Feyrer, über den die Oberdonauerzeitung einen Artikel unter der Überschrift „Der Schuster mit dem Wappenbrief“ brachte. Das dabei abgebildete Wappen zeigt in seiner ganzen Stilisierung, dass es gleicher Herkunft wie das Jax-Feyrerische ist. Es zeigt aber als Wappenfigur und Helmzier ein Einhorn. Es heißt dazu in dem Artikels „Uns liegt als Beispiel (der Verwendung des Einhorns in Familienwappen) jenes der Feyrer vor, die schon im 13. Jahrhundert als Rittergeschlecht in Altbayern beurkundet sind. Vom 16. Jahrhundert an verzweigten sich die Linien dieses Geschlechtes nach umliegenden Landern und eine davon lebt heute noch in Helfenberg (Mühlviertel) fort.“
Nun habe ich zwar nicht quellenmäßig erhoben, aber aus übereinstimmenden Angaben meines Schwiegervaters und eines Enkels von dessen Onkel Sebastian Feyrer entnommen, dass der Vater des Schuhmachermeisters Karl Feyrer in Helfenberg und Maria Feyrer verehel. Jax Geschwisterkinder waren, dass also auch Karl Feyrer von Josef Feyrer in Droschlowitz, Pf. Höritz im Böhmerwalde abstammt. Woher also die zweierlei Wappen? Hier hat die Wappenfabrik doch zu oberflächlich gearbeitet, als sie zwei Kunden am gleichen Orte über gleichnamige Familien verschiedene Wappen lieferte, ohne sich vorher über den genealogischen Zusammenhang informiert zu haben.
Die Feyrer sind selbstverständlich ebenso Rosenbergische Böhmerwaldsiedler wie die Jax und Preinfalk und wer in der Siedlungsgeschichte nur einigermaßen bewandert ist, weiß, dass diese nicht wappenführenden Geschlechtern angehörten.