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Löffler: Die Frauenstämme Reitter - Oberwallsee (IX. - VI. Ahnenreihe), Rammerstorfer - Uttendorf (IX. - VI. Ahnenreihe) und Reittermayr (XII. - VII. Ahnenreihe)

Magdalena Reitter, die zweite Frau Johann Michael Rechbergers, stammt ebenso wie ihr Gatte aus einer Familie, die durch mehrere Generationen die Amtmannschaft innehatte und zwar bei der Herrschaft Oberwallsee. Das Schloss ist heute eine malerische Ruine, die sich über dem Bade Mühllacken erhebt. Das kleine Gut „Am Gerna“, auf dem die Reitterischen saßen, ist jedenfalls in nächster Nähe des Schlosses gelegen gewesen, denn 1640 III 14 ist von einem „Häusl und Gärtl in negs des Hofwegs und Bruckhen hinderwertig an Sebastian Reitters Garten stoßend“ die Rede; dieser Sebastian Reiter ist das älteste bisher erforschte Glied der väterlichen Vorfahrenlinie der Magdalena; er kommt erstmalig 1629 I 31 als Amtmann vor; um diese Zeit ist neben ihm noch ein Mathias Aigelsperger als Hofamtmann bezeichnet und im November desselben Jahres sind beide als „der Herrschaft Oberwallsee Hofamtmänner“ genannt.
Für die nächsten 10 Jahre versagen die Quellen; „Am Gerna“ kommt Sebastian zum 1. Mal 1640 II 9 vor. 1644 VI 16 ist der Todfall eines Abraham Reiter, „Nahrungsmann am Gerna“ ausgewiesen. Dieser könnte der Vater des Sebastian sein, der nach Übergabe des Gutes an seinen Sohn auf demselben als Auszügler verblieben wäre. Leider sind die Erben in dieser Niederschrift nicht genannt, hingegen lässt sich eine unverheiratete Katharina Reiter nachweisen, die bei ihrem Bruder, dem Hofamtmann Sebastian Reiter lebte und dort 1633 verstarb . Auch hier fehlen nähere Angaben über die übrigen Verwandten. Eine Katharina ist laut Feldkirchener Taufmatrik 1632 IX 18 als Tochter eines Abraham Reiter und seiner Frau Ursula geboren ; der Altersunterschied der beiden Geschwister wäre dann allerdings ein sehr auffallender – 41 Jahre –, so dass zumindest Ursula als Mutter keineswegs in Betracht kommen kann. Übrigens kommt gleichzeitig ein anderer Abraham mit einer Gattin Anna in derselben Matrik vor, denen 1632 XII 22 und 1633 XII 23 die Töchter Eva und Susanne getauft werden; bei diesen fehlt aber die nähere Ortsbezeichnung.
Sebastian war mit einer Barbara verheiratet, die erstmalig im Taufeintrag der Tochter Rosina 1634 V 12 vorkommt. 1650 V 23 kauft Barbara mit ihrem Sohne, dem Junggesellen Wolf Reitter, von Wolf und Maria Hasslinger zu Freudenstein einen Weingarten auf der Khagleithen.
Sebastian ist wohl 1666 gestorben, denn 1666 XI 21 scheint seine Todfallsverhandlung, die ein Vermögen von 225 Gulden, aber nicht die Erben ausweist, auf. Letztere erfahren wir aus dem Übergabsvertrag von 1667 V 9 , womit die Witwe Barbara, dann Hans Reitter, Amtmann, Hans Rafel, Fleischhacker, und Mathias Schöpl, die beiden letztgenannten im Namen ihrer Ehefrauen Maria und Rosina, ihr Erbgut nach Gatten, Vater und Schwiegervater Sebastian Reitter ihrem Sohne, Bruder und Schwager Wolf Reitter und seiner Ehefrau Gertraud um 240 fl verkaufen. Von den 4 zu Jahren gekommenen Kindern blieb also Wolf Reitter am väterlichen Gernagute, die Schwestern hatten hinaus geheiratet und der wohl älteste Sohn Johann (Hans) Reitter war seit 1651 X 5 (Pfarre Feldkirchen) mit Katharina Volkher verheiratet. Am gleichen Tage übernahm er von seinem Schwiegervater Georg Volkher und seiner Frau das am Hausruck liegende Weinzirlhaus um 60 fl und einen Auszug für Georg Volkher und die Brüder der Katharina, Simon und Jakob.
Bevor wir uns mit ihm und seinen Nachkommen weiter befassen, wollen wir noch einen Blick auf das väterliche Gernagütl werfen. Wolf verheiratete sich 2 mal; das 1. mal 1667 I 30 mit Gertraud, Tochter des Wolf Bachler auf dem Bachlergut in Pergen und seiner Ehefrau Christina; die zweite Frau hieß Veronika . Diese heiratete nach Wolfs Tode Simon Allerstorfer und übernahm mit ihm 1695 VI 20 das Gut , das sie nunmehr bis zur Verheiratung von Veronikas Sohn aus 1. Ehe Tobias Reitter (geb. 1689 VII 25) behielten und es dann 1713 X 31 diesem und seiner Gattin Katharina übergaben. In der Matrik wird Wolf übrigens bei der Taufe dieses Sohnes als Jäger bezeichnet und das Gütl später als Reuttergütl. Auch sein Sohn aus erster Ehe Ferdinand, geb. 1672 X 17, wendet sich diesem Beruf zu und wurde Hofjäger der Herrschaft Mühldorf. Durch Jakob – vermutlich einen Sohn zweiter Ehe des Tobias Reitter mit Magdalena Ratzenböck – und dessen Gattin Magdalena kam das Reittergut an Gerna 1769 VII 14 an deren Tochter Maria und deren Ehewirt Mathias Schörgenhuber .
Hans Reitter, der den Stamm der für uns in Betracht kommenden Linie fortsetzte, verlor seine erste Frau schon nach kaum einjähriger Ehe ; die Feldkirchner Taufmatrik weist um diese Zeit zwei Taufen von Kindern der Eltern Johann und Katharina Reitter auf;1632 VIII 30 Matthäus und 1653 VII 25 Jakob; nähere Angaben fehlen. Mindestens bei letzterem muss es sich aber mit Rücksicht auf die Datierung der Abhandlung um ein anderes gleichnamiges Ehepaar handeln, das mir aber in den bearbeiteten Quellen nicht untergekommen ist. Hans Reitter verkauften sodann als Witwer 1653 V 12 das Weinzirlgut seinem Vetter und Mai… (unleserlich) Gabriel und Eva Reitter; den verwandtschaftlichen Zusammenhang konnte ich nicht einwandfrei feststellen.
1654 VIII 24 verehelichte sich der Witwer zu Feldkirchen mit Salome, Tochter des verstorbenen Mathias Pilz(er), Hammerschmied am Millagter (Mühllacken) und dessen Gattin Katharina.
1655 I 26 übergaben Hans Reitter namens seiner Ehewirtin Salome und die Gerhaben der Pilz'schen Kinder Sara und Rosina ihr väterliches Erbgut ihrer Mutter Katharina und ihrem zukünftigen Ehewirt Adam Plöckinger um 183 fl. Im Heiratsbrief von 1657 VI 23 verpflichtete sich Adam Plöckinger, den 3 Kindern erster Ehe der Katharina je 17 fl, im Falle aber seine Ehe kinderlos bleiben sollte, je 22 fl hinauszuzahlen.
1658 VI 13 kauften Hans und Salome von der Herrschaft Oberwallsee das Häusl am Hofanger, gegenüber dem Jägerhäusl – also offenbar in der nächsten Nähe des Schlosses – vielleicht das Häusl, das heute noch gleich neben der Ruine steht. Nach dem Tode seiner Schwiegermutter quittierten 1697 V 30 , Hans Reitter namens seiner Ehegattin Salome, Gotthard Binder namens seiner Ehegattin Rosina und Paul Ortner in Urfahr-Schadlinz namens seiner Ehegattin Sara das mütterliche Erbgut.
Während sich Kinder aus der ersten Ehe Hans Reitters mit Katharina Volker nicht einwandfrei feststellen lassen, ist dies mit denen aus seiner zweiten Ehe mit Salome der Fall. Es sind folgende:
1. Johann, geb. 1655 VI 11,
2. Elisabeth, geb.1656 XI 4,
3. Kaspar, geb. 1658 VI 23,
4. Friedrich, geb. 1662 III 9,
5. Josef, geb. 1660 II 29,
6. Barbara, geb. 1664 IV 7,
7. Wolfgang, geb. 1666 XI 1,
8. Adam, geb. 1669 V 9,
9. Georg, geb. 1672 III 23,
10. Rosina, geb. 1673 IX 29,
11. Andreas, geb. 1676 V 15 und
12. Thomas, geb. 1679 XII 11.
Uns mit dieser zahlreichen Nachkommenschaft näher zu beschäftigen, würde nicht nur zu weit führen, sondern wäre auch mit Rücksicht auf das vielfache Vorkommen gleichnamiger Personen in den Quellen sehr unsicher; die meisten dürften übrigens als Kinder verstorben sein.
Für uns kommt nur Kaspar, von dem einige Nachkommen die Wege unserer Familiengeschichte noch berühren werden, und Wolfgang, dieser als Ahne, in Betracht.
Kaspar, der anfangs bei seinem Bruder im Amtmannhäusl als Inwohner lebte und dort das Binderhandwerk ausübte, hatte nämlich mit seiner Frau Sabina einen Sohn Mathias, geb. 1688 VIII 13; dieser ist höchstwahrscheinlich jener Mathias Reitter, der 1744 – 1754 die Stelle des Amtmanns bekleidete und der seine Base Magdalena, Tochter des Wolfgang heiratete. Die Ehe blieb kinderlos. Ein anderer Sohn Kaspars und Marias, der 1693 III 8 geborene Joseph, der das väterliche Binderhandwerk im Gaberlhäusl am Hunsrück – der Hausname weist wohl auf den obengenannten Erwerber des Weinzirlhauses am Hundsrück, Gabriel Reitter hin; vielleicht handelt es sich hier um ein Zuhäusl dieses Gutes – ausübte, war mit einer Regine verheiratet. Aus dieser Ehe ging unter anderem ein Sohn Johann Michael hervor , der dasselbe Handwerk am Weberhäusl zu Oberwallsee betrieb. Dieses Häusl, das bisher als herrschaftliche Jägerwohnung gedient hatte, also gegenüber dem Häusl am Hofanger gelegen war, war 1761 X 13 von der Herrschaft dem Michael Reitter, Binderhandwerker, und seiner Frau Maria um 33 fl „zu Erbrecht verkauft“ worden . Die Tochter Katharina dieser Eheleute war die erste Frau Johann Michael Rechbergers (siehe oben).
Hans Reitter starb 1710 XII 2; die Abhandlung nach ihm konnte ich nicht finden. Hingegen ist die Abhandlung nach seiner Frau Salome 1696 XII 15 aufgezeichnet, aber es fehlt der Todeseintrag in der Sterbematrik. Das Häusl am Hofanger war schon 1700 I 23 an Hans Reitters Sohn Wolfgang Reitter und dessen Frau Justine Rechberger übergegangen. Die Trauung hatte 1700 II 9 in Feldkirchen stattgefunden. Leider ist in dieser Eintragung über die Abstammung der Justine nichts gesagt; in die in unserer Familiengeschichte bisher behandelten Rechbergerlinien kann ich sie nach dem dermaligen Stand der diesbezüglichen Erhebungen nicht einreihen. Sie ist der Altersangabe beim Tode nach um 1678 geboren und starb 1732 XII 10 in Oberwallsee.
Wolfgang übernahm von seinem Vater Hans gleichzeitig mit dem Hause auch die Amtmannschaft. Er scheint zuerst 1700 als solcher auf; bis 1744 VII 16 finden wir ihn in diesem Amte. Sonnst konnte ich aber über sein und Justinens Leben keine Angaben finden. Er starb 1745. 1745 XI 13 wird über seinen -Nachlass abgehandelt, der im wesentlichen aus dem Häusl am Hofanger besteht, das mit nur 30 fl bewertet ist.
Wolfgang und Justine hatten folgende Kinder, über die wir, soweit sie zu Jahren kamen, aus der oben berufenen Abhandlung näheres erfahren:
1. Josef, geb. 1701 I 10, sesshaft auf dem obern Trättmayrgut „unter der Herrschaft Neuhaus“,
2. Maria Katharina, geb. 1703 III 5, sie war mit Hans Georg Väsler, Besitzer der Pürchmühl, gleichfalls Neuhauser Untertan, verheiratet.
3. Maria Magdalena, geb. 1705 VI 12 ; ihr Gatte ist Mathias Reitter, der Nachfolger ihres Vaters als Amtmann. Die Eheleute übernehmen aus dem Nachlasse Wolf Reitters auch das Häusl am Hofanger. Als Amtmann, auch Grundamtmann und Hofamtmann bezeichnet, kommt er zuletzt 1754 VIII 13 vor. Er scheint von vorneherein das Amt nur als Platzhalter für seinen jungen Schwager Ferdinand übernommen zu haben, denn er wird mehrfach auch nur als „Amtsverweser, Amtsverwalter“ bezeichnet. Er starb laut Abhandlung von 1764 III 18 unter Hinterlassung einer Witwe Salome, offenbar seine zweite Ehegattin nach Magdalenas Tode, und ohne Hinterlassung von Leibeserben. Das Gütl am Hofanger hatte er wahrscheinlich noch mit seiner ersten Gattin an Tobias und Eva Zauner verkauft, von denen er es 1722 VIII 12 mit seiner zweiten Frau zurückkaufte. Doch hatte es nach dem Tode der Salome deren „Meimb und Ziehmägdl“ Magdalena Zauner und ihrem angebenden Ehemann Peter Ebmer zuzufallen. Die Zauner waren somit Verwandte der Salome, die wahrscheinlich selbst eine geborene Zauner war; Urkundliches habe ich darüber nichts vorgefunden.
4. Maria Anna, geb. 1708 IV 3,
5. Maria Barbara, geb. 1710 VIII 21 und
6. Eva Maria, geb. 1712 IV 20, waren 1764 noch ledig und ist ihr Alter in der Abhandlung nach dem Vater mit 33 und 30 Jahren, also zu niedrig angegeben;
7. Johann Georg, geb. 1718 II 28,
8. Friedrich, geb. 1721 II 26, „sprachlos und unweltläufig“,
9. Ferdinand, geb. 1724 X 8, bei diesen beiden ist das Alter mit 19 bzw. 16 Jahren angegeben, ein Fehler, der bei diesen jungen Jahren nicht zufällig gemacht werden konnte; vielleicht sollte dadurch der Zeitpunkt der Großjährigkeit hinausgeschoben werden. Von ihm, der den Stamm in der für uns in Betracht kommenden Linie weiterführt, werden wir später hören.
10. Maria Anna, geb. 1723 VII 17. Auch bei ihr ist ein Fehler in der Altersangabe und zwar um 5 Jahre, obwohl doch niemand ein 18 jähriges Mädchen für ein 13 jähriges ansehen wird.
Über die Jugend des Ferdinand Reitter wissen wir nur, dass er zur Zeit seiner Eheschließung beim Pfleger zu Eschlberg bedienstet war. Er heiratete 1751 V 26 zu Feldkirchen Katharina Rammersdorfer vom Gruebergut in Perger, die vielleicht auch im Schloss Eschlberg bedienstet war oder dort den pflichtmäßigen Hofdienst leistete.
Das Paar scheint sich der besonderen Gunst der gestrengen Frau Pflegerin erfreut zu haben, denn diese Frau Jakobine Petermandl übernahm bei dessen Kindern die Patenstelle.
Katharina war 1726 XI 23 am genannten Gute in der Pfarre Feldkirchen geboren; von ihren Vorfahren, die sich in mehreren Stämmen weit zurückverfolgen lassen, werden wir später hören.
1754 VIII 28 scheint Ferdinand Reitter zum ersten Mal als Amtmann auf, 1760 I 31 erwarb er mit Katharina von den Mathias Reitterischen Creditoren das Häusl auf der Schöfwaydt um 25 fl. Angemerkt ist, dass der Käufer dem alten Mathias Reitter und dessen Eheweib ein Stübl zusichert, falls ihnen in dem Schloss die Wohnung nicht mehr gestattet würde. Dieser Mathias starb laut Abhandlung von 1766 VII 18 als Inwohner im Schloss kinderlos mit Hinterlassung der Witwe, deren Name auch hier nicht genannt ist. Das Verwandtschaftsverhältnis dieses Mathias war ebensowenig festzustellen wie jenes des früher erwähnten gleichnamigen Amtsverwesers, mit dem er aber – wie schon das Vorhandensein von 2 verschiedenen Abhandlungen zeigt – nicht ident ist.
1771 II 19 ist Ferdinand in der Abhandlung nach seiner Schwiegermutter als herrschaftlicher Torwart und Amtmann zu Oberwallsee bezeichnet. Seine Gattin Katharina starb 1771 III 2: die Abhandlung scheint aber erst 1772 XII 31 auf. Ferdinand heiratete nun 1773 I 16 zu Feldkirchen Theresia, Tochter des Johann Kastner, Auszügler am Puehrngut, Lichtenauer Untertan, und der Elisabeth und ist laut Altersangabe beim Tode ca. 1742 geboren. Aus dieser beiden Ehen konnte ich folgende Kinder feststellen:
1. Maria Jakobine, geb. 1751 VI 10,
2. Maria Anna Elisabetha,
3. Maria Katharina, geb. 1757 IV 20,
4. Magdalena, geb. 1760 VI 14, die nachmalige zweite Gattin Johann Michael Rechbergers (siehe oben) und damit unsere Ahne.
5. Jakob, geb. 1763 VII 17, er kommt vor 1784 IX 20 bis 1789 III 28 als Nachfolger seines Vaters als Oberwallseeerischer Amtmann. Weiteres über denselben habe ich nicht erfahren.
6. Maria Anna, geb. 1767 VI 27 und
7. Maria Theresia, geb. 1770 II 3. In der Abhandlung nach der Mutter sind Maria Anna Elisabeth (2) und Maria Anna (6) nicht genannt, sie sind also wohl vor 1771 gestorben.
8. Michael, geb. 1778 VIII 20, über den ich aber auch nichts erfahren habe und der jedenfalls vor 1795 gestorben ist.
Ferdinand und Theresia Reitter kauften 1775 X 6 das wegen Steuer- und Gabenrückständen der Herrschaft anheimgefallene Sanberger-Gut um 190 fl und 45 fl für Fahrnisse, darunter ein Paar Ochsen um 26 fl und ein Milchrind um 8 fl. Als Amtmann wurde ihm die Stellung von Stiftborgen erlassen. Sie verkauften das Gut 1789 VII 11 an Mathias Rammerstorfer, wohl ihren Bruder und Schwager, am Grienauerhäusl am Hundsrück und dessen Frau Maria um 500 fl und 42 fl für Fahrnisse. Der hohe Kaufpreis ist auffallend. Die Aufteilung des Kaufschillings wurde aufgeschoben, „bis man alle auf dem Haus haftenden Schuldposten in liquiden Stand hergestellt wissen wird“. Es handelte sich also um einen cridamäßigen Verkauf, oder wie es scheint um ein Arrangement, das dem heutigen Ausgleich entspricht. Ferdinands Schwiegersohn Johann Michael Rechberger, damals Zeugmacher in Ottensheim, übernahm zur teilweisen Deckung seiner eigenen Forderungen die vom Käufer nicht übernommenen Fahrnisse um 88 fl 45 xr und überdies die Haftung für die Passiven.
Die Todesdaten Ferdinands habe ich nicht aufgefunden; er hat aber seine Frau Theresia, deren Abhandlung sich 1796 X 12 findet, überlebt. Sie ist 1795 I 30 als Auszüglerin im Hause Oberwallsee Nr. 27, das ist das Sandbergergut, gestorben.

Wir kommen jetzt zu den Vorfahren von Ferdinand Reitters erster Gattin Katharina geborene Rammersdorfer. Die Familie tritt uns zum ersten Mal 1609 anlässlich der Verehelichung des Hans Rammersdorfer mit Eva, der Witwe nach Thomas Schwarz entgegen, wobei die Braut das ererbte untere Gut zu Tuttendorf (= Uttendorf) in der Pfarre Niederwaldkirchen, das zur Herrschaft Ottensheim gehörte, in die Ehe einbringt.
Die Geschichte dieses Gutes können wir noch ein Stück in das 16. Jahrhundert zurückverfolgen, wobei auch auf die Vorfahren Evas einiges Licht fällt, wenn auch die diesbezüglichen Verhältnisse nicht völlig geklärt werden können, insbesondere deshalb, weil in den Beurkundungen dieser Zeit die Bezeichnung der Personen mit dem Orts- oder Gutsnamen und mit dem Familiennamen ständig schwankt.
1579 III 4 verkauft Thomas auf dem unteren Gut zu Uttendorf, Waldkirchener Pfarre und Waxenberger Landgericht, das Gut an Georg Oberbauer um 390 fl und schon 1579 III 20 ist dieser letztere als „Georg auf dem unteren Gut zu Uttendorf“ bezeichnet. Er hat sich laut Heiratsbrief dieses Datums mit Martha, der Tochter des Verkäufers Thomas und dessen Gattin Barbara, verheiratet. Zur selben Zeit kommt aber auch ein Hans Unterpaur zu Uttendorf vor . Georg und Martha stellen – offenbar zur Aufbringung des Kaufschillings 1580 zu Georgi und St. Johann B. Schuldbriefe aus, einen an die Gerhaben eines Hansl, unter denen sich ein Georg Oberpaur in Gramastettner Pfarr befindet. Unter letzterem Datum quittiert Thomas noch, also offenbar als Auszügler auf dem unteren Gut, seinem Eidam Georg und Tochter Martha den Kaufschilling für das Gut. Gleichzeitig kommt ein Michael Oberpaur zu Uttendorf vor, dem laut einer Quittung von 1583 IX 28 Hans Wöhrer und Rosina uxor das Oberpaurngut abgekauft haben. Dieser Hans ist aber schon in einem Schuldbrief von Georgi desselben Jahres an einen Martin zu Ratmannsdorf in Feichtingerpfarr (Pfarre St. Veit im Mühlkreis) als Hans Oberpaur bezeichnet. Man kann also vermuten, dass Georg und Hans Oberpaur Geschwister und Söhne des Michael Oberpaur gewesen wären und dass diese alle den Familiennamen Löhrer geführt hätten.
Georg scheint noch 1585 VI 3 und 1599 VI 25 , in letzterem Falle als Stifts- und Zahlborge beim Kauf der Krennmühle in der Pfarre St. Johann durch Sigmund Maringer am untern Gut zu Uttendorf auf, aber schon 1602 finden wir dort seinen Eidam Thomas Schwarz. 1602 IV 2 gibt nämlich dieser Thomas der Eva, Tochter des Georg Oberpaur auf dem Windsteigerhof gleicher Pfarre und dessen Frau Martha, einen Heiratsbrief. Georg hat also offenbar das letztgenannte Gut – an der äußeren Grenze der Niederwaldkirchnerpfarre gelegen – erworben und sohin das untere Gut zu Uttendorf dem Thomas Schwarz verkauft bzw. anlässlich dessen Einheirat übergeben. Die zunächst folgenden Ereignisse können nicht quellenmäßig dargestellt werden, weil das Protokoll der Herrschaft Ottensheim von 1602 bis 1608 eine Lücke aufweist.
Nach dem Tode des Thomas Schwarz 1609 III 23 übergaben Georg Schwarz zu Rammerstorf in der Pfarre St. Veit und Melchior Hautzenperger (Hertl) zu Uttendorf als Gerhaben über des Verstorbenen Kinder Hans, Wolf und Maria das Gut an die Witwe und Mutter Eva, die sich mit Hans Rammerstorfer verheiratet, wobei ausdrücklich – aus abgabenrechtlichen Gründen – bemerkt ist, dass die Witwe das Gut erblich erworben hat, also es als ihr Erbgut in die Ehe mit Thomas Schwarz eingebracht hatte. Unter den Stift- und Zahlborgen kommt ein Wolf Rammerstorfer zu Rammerstorf in der St. Veiter Pfarre vor. Um diese Zeit ist auch ein Sebastian Schwarz zu Rammersdorf als Herrschaft Ottensheimischer Hofamtmann in Veitinger Pfarr öfter genannt. Eine 1614 als Inwohnerin gestorbene Oberpaurin könnte die Witwe nach Michael Oberpaur gewesen sein. Auf dem Oberpaurngut kommt 1615 wieder Hans Oberpaur, Elsbeth ux. vor.
Für die Beurteilung der verwandtschaftlichen Stellung der genannten Personen ist es sehr störend, dass sich 2 Abhandlungen nach Eva Rammerstorfer finden. In der ersten von 1617 V 29 heißt es, dass nach der verstorbenen Eva Rammerstorfer in Veichtinger Pfarre ihren – nicht genannten – Kindern mütterliches Gut 15 fl, von ihrer Schwester Sara 5 fl, zusammen 20 fl angefallen sind. Im Anschluss daran quittieren die oben genannten Gerhaben der Thomas und Eva Schwarz’schen Kinder namens Hans und Wolf dem Hans Rammerstorfer zu Uttendorf mütterliches und schwesterliches Erbgut nach Eva und Sara. In einer weiteren Quittung von 1620 VI 20 quittieren dieselben Gerhaben für die Tochter Maria des + Thomas Schwarz dem Hans Rammerstorfer „auf dem Niederngut zu Vettendorff“ väterliches, schwester- und brüderliches Erbgut. Hier ist von mütterlichem Erbgut nicht die Rede, auch wer der verstorbene Bruder sein soll, ist nicht zu ersehen, da 1621 VIII 19 in einem Schuldbrief neben der Maria noch beide Brüder Hans und Wolf genannt sind.
Nun übergeben aber 1636 Hans Rammerstorfer zu Uttendorf und seine Hausfrau Eva ihr Gut samt Kleinhäusel an ihren Sohn Christoph. Eva lebt also 1636! Auch in der Taufmatrik der Pfarre Niederwaldkirchen scheinen Hans und Eva 1619, 1623, 1625 u. 1631 als Eltern auf und laut Abhandlung von 1644 XII 17 hat Eva sogar Hans als dessen Witwe überlebt. Sie stirbt laut Abhandlung von 1660 IV 8 erst um diese Zeit am Unterpaurngut.
Eine Lösung dieses Widerspruches wäre etwa die, dass Thomas Schwarz zweimal verheiratet gewesen und beide Frauen Eva geheißen hätten. Dagegen spricht, dass die 1617 gestorbene Eva ausdrücklich Rammerstorfer „in Veitinger Pfarr“ genannt ist, während sich doch das Unterpaurngut in der Pfarre Waldkirchen befindet. Eine andere Lösung, die mir wahrscheinlicher vorkommt, wäre die, dass es sich bei der 1617 verstorbenen Eva gar nicht um die Witwe des Thomas Schwarz und Gattin Hans Rammerstorfers handelte, sondern etwa um Thomas’ Mutter; denn die Schwarz scheinen ja auch aus Rammersdorf zu stammen.
Jedenfalls ergibt sich daraus, dass die Oberpaurischen bzw. die Wöhrer nicht mit Sicherheit als unsere Vorfahren angesehen werden können, dass aber die Mutter der Hans Rammerstorferischen Kinder unter allen Umständen Eva heißt.
Von Hans und Eva wissen wir nicht viel. 1630 X 9 wird er „umb deßwillen, dass er wider Verbot einen Fleischhackher ein Khalb verkaufft vund solches nit zu vor der Herrschafft angefailt“, mit 4 Reichstaler bestraft. Wie schon eben erwähnt, übergaben die Eheleute 1636 X 15 das Gut zu Uttendorf samt Kleinhäusel an ihren Sohn Christof und dessen künftige Ehefrau Susanna. Hans starb 1644. In der oben bezogenen Abhandlung scheinen neben der Witwe Eva 5 Kinder auf. In der Abhandlung nach der Mutter von 1660 IV 8 sind dieselben Kinder, nunmehr alle verheiratet, genannt, bei einigen habe ich die Taufeinträge in der Pfarre Niederwaldkirchen gefunden und setze sie hier bei:
1. Christoph, der bereits seit 1636 Besitzer des Gutes war und dessen Hauptstamm fortsetzte,
2. Gertraud, geb. 1619 III 5; sie heiratete Thomas Wißmayr am Oberpaurngut, Wilheringer Untertan (also ein anderes Oberpaurngut als das oben oft erwähnte).
3. Susanna, verheiratet mit Thomas Weiß am Fellnergut, Waxenberger Untertan,
4. Magdalena, sie war mit Georg Kastner zu Rammersdorf Pürnsteiner Untertan, verheiratet, starb aber schon vor 1660. Damals sind als Kinder erwähnt: Adam, geb. ca. 1640 und Maria, geb. ca. 1645.
5. Maria, geb. 1625 III 20, verheiratet mit Melchior Hoffer, St. Florianer- also wahrscheinlich Pfarrhof Niederwaldkirchener Untertan.
6. Wolf, geb. 1634 I 12, 1660 am Paanholzergut unter Pührnstein.
Christoph Rammerstorfer war schon vor der Mutter gestorben. Er hatte wohl kurz nach der Übernahme des Gutes, also etwa 1636/37 eine Susanna geheiratet, deren Name und Herkunft noch nicht erforscht ist und die sich nach seinem Tode mit Michael Khättringer (Gattringer) verehelichte. Sie übernahm mit diesem das Unterpaurngut um 500 fl, jedoch nur auf 15 Jahre; dann sollte sie es dem jüngsten Kind aus ihrer ersten Ehe gegen Auszugsleistung übergeben. Die Kinder waren ja damals noch ganz jung:
1. Mathias, geb. 1639 I 21, unverheiratet, gestorben 1658.
2. Eva, geb. 1641 VII 17. Da sie später nicht mehr erwähnt ist, ist sie wohl jung gestorben.
3. Martin, geb. 1644 XI 6; 1666 scheint er mit Eva ux. als Waxenbergischer Untertan „an der Feichten“ auf.
4. Maria, geb. 1647, in der Matrik nicht auffindbar, verheiratet mit Hans Pichler auf Reichenberger Hof, St. Florianer Untertan,
5. und 6. die Zwillinge Christoph und Christine, geb. 1649 II 7, die offenbar früh starben, wenn nicht etwa Christine mit vorstehender Maria identisch ist,
7. Georg, geb. 1650 I 24.
Dieser Georg Rammerstorfer übernahm 1668 IX 4 von seiner Mutter und seinem Stiefvater das väterliche Gut; die 15 jährige Frist war durch Vergleich von 1667 X 4 um ein Jahr verlängert worden. 1669 III 18 gab er der Maria, Tochter des Sebastian Krotendaller (unter Pührn¬stein) und dessen Frau Helma den Heiratsbrief und 1669 XI 26 quittiert er seinen Gerhaben und diese dem Michael und der Susanne Gättringer das väterliche Erbgut. Maria ist vor 1726 gestorben. 1726 V 20 übergab der Witwer Georg das Unterpaurngut zu Uttendorf seinem Sohne Jakob und dessen Frau Magdalena. 1733 IV 30 wurde er mit 6 Thaler 9 fl bestraft, weil er das Erbgut nach seinen verstorbenen Söhnen Martin und Christoph, worüber nun abgehandelt wird, ohne Anzeige an die Herrschaft verteilt habe. Aus dieser und aus der Abhandlung von 1736 XII 18 , die nach dem Tode Georg Rammerstorfers durchgeführt wurde, ergeben sich folgende Angaben über die Kinder Georgs und Marias;
1. Martin und
2. Christoph sind wie oben erwähnt vor 1733 gestorben.
3. Jakob hat 1726 das Unterpaurngut übernommen.
4. Michael ist Strohheimer Untertan am Haidendorffergut, von
5. Wolf, „unter Eschlberg am Gruebergut“ (die Herrschaften Eschlberg und Oberwallsee waren damals unter einer Hand) werden wir später hören.
6. Sara ist vor 1733 als verheiratete Haselmayr mit Hinterlassung einer Tochter Magdalena, verehelichten Brandstätter, unter St. Veit gestorben. Auch
7. Paul am Krenzlgut unter Wilhering ist vor 1733 gestorben und hatte 2 Söhne hinterlassen: Johann, der Besitznachfolger auf diesem Gute war, und Mathias am Haydergut unter Pührnstein.
Wolf Rammerstorfer, geb. 1685 IX 3 zu Uttendorf in der Pfarre Niederwaldkirchen, hatte aus der Masse 175 fl 56 xr 3 d zu fordern; da er aber 300 fl hinein schuldig war und an herrschaftlichen Abgaben 19 fl 50 xr auf ihn entfielen, so hatte er noch 193 fl 54 xr 1 d zu vergüten. Er war bereits seit 1725 XI 7 (Trauung in Feldkirchen) mit Maria Reittermayr verheiratet. Ihre Eltern: Thomas Reittermayr am Gruebergut und dessen Frau Veronica, von denen wir noch im nächsten Kapitel hören werden, hatten bereits 1725 X 8 mit Vermächtnisverschreibung ihrer Tochter und dem Wolf Rammerstorfer das Gut zu übergeben versprochen und zwar letzterem auch dann, wenn Maria vor der faktischen Übergabe sterben sollte. Sie scheint also von schwacher Gesundheit oder damals krank gewesen zu sein. Zur Zeit der Verehelichung stand Wolf im Dienst „beim Kranzleder“, das ist also bei seinem Vetter Johann Rammerstorfer am Kränzledergut.
Die tatsächliche Übergabe erfolgte erst 1728 X 11 . Wir erfahren aus dem Übergabeakt, dass Wolf ein Zimmermann war. Die Ehegatten übernahmen das Gut um 650 fl und Fahrnisse um 50 fl zusammen 700 fl und einen Auszug für die abtretenden Besitzer. Als Stift- und Zahlborgen sind genannt Wolfs Vater Georg Rammerstorfer, Auszügler am Unterpaurngut, Ottensheimer Untertan, Michael Rammerstorfer am Haindorffer Gut, Stift Strohham’scher Untertan, und Michael Veichtner am Wörnhardtengut, Eschlberger Untertan, ein Verwandter der Frau, die ja, wie wir sehen werden, väterlicherseits von diesem Gut herstammt.
1737 IX 23 nahmen Wolf und Maria vom Gotteshaus St. Gotthard 100 fl als Darlehen, vermutlich um einen Teil des Übergabsschilling zu bezahlen.
Wolf starb 1743 XII 16 und wurde in Feldkirchen begraben. In der Abhandlung, in der das Gut nur mit 480 fl bewertet und das lebende Zugehör mit 2 Paar Ochsen, 1 Paar Stierl, 1 alte Kuh, 1 zweijährige Kalbin, 2 Schafen und 2 junge Vädl (Fadl = Ferkel Jungschwein) angegeben ist, sind als Erben genannt: die Witwe Maria und die Kinder, die ich hier ergänzt durch die Feldkirchener Taufmatrik und der Abhandlung nach der 1771 verstorbenen Mutter anführe und zwar:
1. Katharina, geb. 1726 XI 23, die wir bereits als Frau des Ferdinand Reitter kennen gelernt haben.
2. Maria, geb. 1729 VIII 11, 1771 bereits als Gattin des Reichard Perger an der Mühlenhofstatt zu Freudenstein unter Hinterlassung eines ca. 1759 geborenen Sohnes Michael verstorben.
3. Magdalena, geboren 1732 III 26, 1771 Frau des Michael Ledermühlner, Inwohner bei Leber (unter Wilhering).
4. Mathias, geb. 1735 IX 4, 1771 am Gabelhäusel (unter Oberwallsee).
5. Michael, geb. 1739 VIII 29, kommt schon in der väterlichen Abhandlung nicht vor, ist also früh gestorben.
6. Josef, Inwohner beim Hoisn zu Uttendorf (Untermarspach).
Unter den Gläubigern ist der Schwiegervater des verstorbenen Thomas Reittermayr, Ausnehmer am Gruebergut, mit einem Kaufschillingsrest von 164 fl 1ß 14d und die Brüder Michael und Jakob mit väterlichem Erbgut erwähnt. Der Nachlass ist mit 412 fl 4ß 12d überschuldet und wird von der Witwe und ihrem angehenden Ehegatten Andreas Stainerberger übernommen.
Als Maria 1770 am Gruebergut in Öhnen starb, erhielt das Gut ihr Sohn aus zweiter Ehe Georg Stainerberger auf Grund des Abtretungsvertrages von 1770 VII 12 und der Abhandlung von 1771 II 19 ; das Gut ist hier wieder mit 650 fl bewertet.

Eben die zuletzt erwähnte Maria verwitwete Rammerstorfer wiederverehelichte Stainerberger verknüpft ihre Stammfamilie, die Reittermayr am Wörnhartengut mit unseren Ahnenstämmen und auch hier können wir wieder die Vorfahren an der Hand des Besitzes dieses Gutes noch weit zu¬rückverfolgen. Gerade aber hier ergaben sich anfangs durch Gleichheiten in den vielen Familien dieses Namens in der Feldkirchener Pfarre große Schwierigkeiten und unnütze Arbeit, in dem zum Beispiel die Familie Reittermayr am Reittermayrgut zu Reitern weitgehend untersucht wurde, bis sich herausstellte, dass ihr der Vater der Maria nicht angehört.
Als älteste für uns nachweislichen Besitzer des Wörnhardtengutes finden wir wieder einen Reitter. Das Gut unterstand der Herrschaft Eschl¬berg. In der Abhandlung von 1618 IV 11 nach Hans Reitter ist es mit der für die damaligen Zeit hohen Summe von 630 fl bewertet. Als Erben des Vermögens von 803 fl 6d, das nach Abzug der Passiven, die aber größtenteils Erb- und Heiratsgüter sind, von einem Aktivvermögen von 1454 fl 58 xr 4 d übriggeblieben war, scheinen neben der Witwe die Kinder aus zwei Ehen auf und zwar:
1. Hans Reitter,
2. Wolf Reitter,
3.Reittermay r'sche Erben,
4. Margaretha, des Abraham Topler,
5. Katharina, des Mathias Fraunberger,
6. Walpurga, des Georg Khogler,
7. Susanna, des Sebastian Bamesleuttner und
8. Eva des Mathias Straßer Ehefrau, dann
9. Ursula und
10. Sabina, beide noch unvogtbar, während
11. Maria, Frau des Hans Eder, bereits anderweitig abgefertigt war.
Unter den Passiven ist mütterliches Gut der Barbara Reittermayr'schen Kinder per 40 fl erwähnt. 1619 III 25 findet sich nun eine Abhandlung nach verstorbener Barbara, Hausfrau des Georg Egger auf der Hofstatt zu Feldkirchen. Als deren Kinder sind angeführt: Hans Reittermayr, aus ihrer ersten Ehe mit Georg Reittermayr, und Christoph Egger. Dieser Hans ist nach einer Anmerkung 1620 gestorben. Diese Barbara ist wohl dieselbe, die in der Hans Reitterischen Abhandlung vorkommt. Diese Abhandlung schließt nun aber damit, dass des Hans Reitters Enkel Thomas Reittermayr das Wörnhardtengut übernimmt. Dieser Thomas ist allerdings in der Barbara Eggerischen Abhandlung nicht genannt, doch könnte dies daher rühren, dass ihm eben das mütterliche Erbe schon anlässlich der Übernahme des Gutes ausgefolgt wurde.
Unter dieser Annahme eröffnet also Georg Reittermayr mit seiner Gattin Barbara geb. Reitter die Reihe der Vorfahren aus dieser Familie. Ob er derselbe ist, der in einem Verzeichnis über „Fahlfreygeld“ von 1631 X 1 bis 1635 neben seiner Schwester Eva als verstorben aufscheint, lässt sich mangels näherer Angaben nicht feststellen; es könnte sich daher aber auch um unverheiratete Geschwister des Thomas handeln. Dieser Thomas Reittermayr auf dem Wörnhardtengut ist aber einwandfrei nachweisbar Ahnherr der Familie, die wir nun auf diesem Gute so lange verfolgen wollen, bis ein Mitglied auf das Gruebergut heiratet.
Thomas scheint von 1636 an mehrfach als Gerhab auf. 1640 V 3 gibt er mit seiner Ehewirtin Rosina, deren Herkunft sich nicht feststellen ließ, einen Schuldbrief aus der Stadler'schen Gerhabschaft erhaltenen Gelder. 1648 I 7 übergeben die Ehegatten das Wörnhardtengut an ihren noch unverheirateten Sohn Siegmund um 605 fl Die Herrschaft stellt diesem 1657 XI 29 einen „Bstättbrief“ aus. Siegmund scheint jedoch nicht in der Lage gewesen zu sein, die Kaufswehrung bar zu erlegen, denn er gibt 1649 V 7 seinen Eltern einen Schuldbrief, wogegen diese über den Kaufschilling quittieren . Thomas und Rosina hatten sich einen Auszug vorbehalten. Da sie jedoch vom Wörnhardtengute wegzogen, verkauften sie auch ihre Auszugsrechte um 150 fl an Siegmund, worüber sie 1651 XII 1 quittieren. In dieser Quittung sind sie als „Unter Wallsee“ bezeichnet. Wahrscheinlich haben sich Thomas und Rosina bei einem anderen verheirateten Kind niedergelassen und tatsächlich finden wir in den Oberwallseer Protokollen 1657 I 9 bei der Abhandlung nach einer Rosina deren Witwer Thomas Reittermayr als Auszügler auf der Mauerleithen. Ein Gleichnamiger zu Vogging verkauft mit seiner Frau Magdalena diese Hofstatt; sie quittieren 1662 XII 11 ihrem Schwiegersohn Wolf Wagnleitner und ihrer Tochter Ursula den Kaufschilling. Dieser Thomas ist wohl kaum der vom Wörnhardtengut weggezogene und sodann wiederverehelichte, vielmehr wahrscheinlich ein gleichnamiger Sohn, dessen Vorhandensein wir allerdings nicht feststellen können, da in der vorbezogenen Abhandlung die Erben nicht genannt sind.
Sigmund auch Simon Reittermayr – die erste Schreibung des Vornamens findet sich in Herrschaftsprotokollen, die letztere in den Feldkirchner Matriken – heiratete bald nach der Übernahme des Wörnhardtengutes 1648 II 23 im Filialkirchlein St. Leonhard zu Pesenbach, also vor dem berühmten gotischen Flügelaltar, Gertraud, eine Tochter des Philipp Wiesinger; dieser am Lebergut kommt in der eingangs erwähnten Abhandlung nach Hans Reitter 1618 als Schätzer vor.
Aus der Ehe Simon und Gertraud Reittermayrs stammen folgende Kinder:
1. Christoph, geb. 1649 I 10,
2. Georg, geb. 1650 IV 14, 1695 ist er auf der Schöfmühl, Landshaager Untertan.
3. Wolf – Taufdaten nicht aufgefunden –, Zimmermann und Eschlberger Untertan. Er kauft 1697 I 2 mit seiner Gattin Katharina von Mathias Wiesinger das Häusl am Traunholz..
4. Maria – Taufdaten gleichfalls nicht gefunden – 1695 verheiratet mit Georg Weidrich am Wöth, Freiling’scher Untertan.
5. Magdalena, geb. 1655 VI 17, 1695 verheiratet mit Simon Huebner, Mauthausener Untertan.
Gertraud starb nach fast 10jähriger Ehe; in der Abhandlung von 1697 XII 30 sind die Erben nicht genannt. Simon heiratete sodann 1658 II 26 in Feldkirchen Anna Mayr, Witwe nach Georg Mayr zu Lo(?)storff in der Pfarre Gramastetten; Aus dieser Ehe stammt
6. Eva, geb. 1663 XII 8, wohl vor 1695 gestorben, weil in der väterlichen Abhandlung nicht erwähnt.
Auch nach dem Tode dieser Gattin, dessen Zeitpunkt sich weder aus einer Matrik noch einer Protokolleintragung feststellen lässt, heiratete Simon wieder eine Witwe Magdalena nach Georg Kierner, Hammerschmied in der Eschlleiten in der Pfarre Walding. Die Trauung fand 1665 X 26 in Feldkirchen statt. Der Heiratsbrief wurde ein Monat später errichtet . Ich konnte 4 Kinder aus dieser Ehe feststellen:
7. Salome, geb. 1667 XII 7,
8. Simon, geb. 1670 X 26, 1695 Schmiedknecht,
9. Anna, geb. 1672 IV 2 und
10. Thomas, geb. 1673 XI 12.
Wie die Abhandlung von 1672 II 11 zeigt, wurde Simon nun zum dritten mal Witwer; er nahm sich jetzt eine junge Frau, denn, wenn die Al¬tersangaben stimmen, war Eva, die Tochter Georgs und Elisabeth Knollmayrs auf dem Bauernhof zu Gerling (Pfarre St. Martin), die er 1679 IX 13 zu Feldkirchen ehelichte, damals 18 Jahre alt. Sie gebar ihrem Gatten 6 weitere Kinder
11. Susanna, geb. 1695 V 11,
12. Michael, geb. 1677 IX 29,
13. Zachäus, laut Abhandlung von 1695 aber Zacharias, geb. 1680 I 15,
14. Christine, geb. 1682 VII 21,
15 Helene, geb. 1687 IV 1, und
16. Katharina, geb. 1690.
Auch hier ist es wieder untunlich, sich mit dieser großen Nachkommenschaft näher zu beschäftigen. Eva starb 1693 VIII 22 offenbar vor ihrem Gatten, da sie in der Abhandlung nach ihm nicht mehr genannt ist. Simon starb laut Abhandlung von 1695 X 17 als Auszügler am Wörnhardtengut. Den kirchenbücherlichen Sterbeeintrag konnte ich nicht finden. Die Niederschrift enthält die oben erwähnten Kinder, soweit sie noch am Leben waren. Nach dem erstgenannten Christoph erben dessen Kinder. Bei der Tochter Helene ist beigefügt: 8 Jahre alt, „ein Wang schadhaft“, und unter den Passiven sind die Kosten der Be¬handlung dieses Übels wie folgt angeführt: „Dem Weeber im Reintall, welcher der Tochter Helena ein Wang geheillet, woh ihr der Wurmbh das Khüapain ausgefressen hat, Arztlohn 1 fl 1ß u.18 d.“
Christoph Reittermayr verheiratete sich bald nach der Übernahme des Gutes 1674 IV 17 in Feldkirchen mit Eva, der Tochter des Michael Hamberger auf dem Scherengut bei Gramastetten und dessen Frau Maria.
Wie aus der Abhandlung von 1659 III 26 hervorgeht, war Michael der Sohn des Hans Hamberger am Oberhambergerhof und dessen Frau Magdalena; diese Abhandlung nennt nämlich außer der Witwe Magdalena deren gemeinsame Kinder:
1. Wolf Hamberger am Nußbeckhof,
2. Michael am Scherergut,
3. Andreas „ so bisher bei der Stift sich aufgehalten“,
4. Erasmus am Blattlhäusl,
5. Gertraud, des Hans Hammerlmann am Puchberg,
6. Anna, des Stephan Jaghlmairs am Edergut,
7. Elisabeth, des Mathias Leckleithner an der Holz Leuthen und
8. Katharina, des Hans Scharinger auf dem Edergut Ehewirtin, alle Grafschaft Waxenberg und Herrschaftsuntertanen.
Der verstorbene Vater hat dem Sohn Michael ein paar Ochsen und einen beschlagenen Wagen versprochen. Das Gut, das mit 7000 fl geschätzt ist, übernimmt Andreas. Die Witwe folgte ihrem Gatten bald im Tode nach. Michael war mit Maria Fireder verheiratet. Ihre Herkunft ergibt sich aus der Abhandlung von 1661 X 15 nach ihrer Mitter Maria, Witwe nach Georg Fireder am Aspanhof , und in der deren Erben aufgezählt sind:
1. Adam Fireder am Aspanhof,
2. Michael, ledig,
3. Barbara, verheiratet mit Paul Oller,
4. Maria, wie oben mit Michael Hamberger am Scherergüt.
5. Eva, mit Lazarus Behar ? am Harrergut,
6. Susanna, Witwe nach dem verstorbenen Hans Obermayr und
7. Katharina, verheiratet mit Adam Nömayr, Wallseer Untertan.
Soviel über die Familien Hamberger und Fireder.
Als Kinder von Christoph und Eva Reittermayr konnte ich feststellen
1. Maria, geb. 1674 XII 15,
2. Barbara, geb. 1676 V 2,
3. Thomas, geb. 1677 VIII 4,
4. Johann, geb. 1679 V 12,
5. Magda1ena, geb. 1681 VII 18,
6. Susanna, geb. 1683 IX 5 und
7. Katharina, geb. 1684 IX 26.
Alle diese Kinder waren noch in jungen Jahren, als der Vater starb. Sie sind mit Ausnahme von Barbara und Susanna, die wohl früher starben, in der Abhandlung nach Christoph Reittermayr von 1685 V 15 angeführt. Das Gut ist mit 640 fl geschätzt.
Die Witwe Eva heiratete 1685 VI 3 zu Feldkirchen den Adam Leber vom Paniglgut, Wilheringer Untertan. Sie starb 1720 VII 17 als Wörnhartin in Perg, 70 Jahre alt, was wohl um mindestens 10 Jahre zu hoch angegeben ist, da sie danach bei der Geburt Ihres jüngsten Kindes 54 Jahre alt gewesen wäre. Der Sohn Johann erwarb durch seine Ehe mit Katharina Haslinger von deren Eltern Georg und Maria das Stanglhäusl am Hardt, „das aus der Mühlnerhofstatt zu Freudnstein gerissen wor¬den“. Katharina starb aber nach ganz kurzer Dauer der Ehe, die offenbar kinderlos war. Johann heiratete dann eine Rosina, die nach etwa 10 jähriger Ehe starb. Die Abhandlung von 1715 VII 4 weist als Kinder aus: Mathias 9, Maria 5 und Andreas 3 Jahre alt. Johanns dritte Frau hieß Maria; mit ihr verkaufte er 1727 III 3 das Stanglhäusl.
Von den Töchtern Christoph Reittermayrs wissen wir nur aus der Quittung von 1706 III 2 , dass Kathariana mit einem Stadlseder verheiratet war.
Ihr Bruder Thomas Reittermayr, der, wie oben aufgezeigt, 1677 VIII 4 am Wörnhardtengut geboren war, verheiratete sich 1701 VI 27 zu Feldkirchen mit Veronica, der Witwe nach Urban Veiting, die ihm das Gruebergut in Pergen einbrachte. Das Gut wird aber in den Wallseer Herrschaftsprotokollen meist als am oder in Öhnen bezeichnet.
Veronica, geb. ca. 1670, war die Tochter des Georg Maureder auf dem unteren Straßergut in Pergen in der Pfarre Walding, und dessen Frau Veronica. Wir können die Familie bis zu Georgs Vater Matthäus (auch Mathias) Maureder zurückverfolgen. Dieser war mit einer Eva verheiratet. 1641 VII 15 quittieren ihnen die Geschwister Ramblmiller Erbgut nach ihrer Schwester Anna Maureder; es scheint also, dass Matthäus Mutter in einer früheren oder späteren Ehe mit einem Ramblmiller verheiratet war, doch ist hierüber wie überhaupt über die Abstammung des Matthäus nichts zu erforschen gewesen. Es kommen auch hier um diese Zeit viele Träger dieses Namens vor. Hingegen können wir in Eva mit ziemlich großer Sicherheit die gleichnamige Tochter des Hans Reitter am Wörnhardtengut (siehe oben) erblicken. Sie ist in der dort erwähnten Abhandlung von 1618 als Ehewirtin des Mathias Straßer bezeichnet. Nun wird auch das Unterstraßergut einige Male nur kurz Straßergut genannt und die Erwähnung von Personen nur mit dem Hausnamen kommt damals auch in den amtlichen Aufzeichnungen oft vor. Selbst in der Abhandlung bei ihrem Tode (siehe unten) wird sie „Eva Straßerin am Unterstraßergut“ genannt. Einen weiteren Hinweis bildet die Quittung von 1644 VII 11 , in der Mathias namens seiner ux. Eva Erbgut nach + Katharina Fraunberger quittiert. Nun hatte aber Eva, wie wir dort sahen, eine Schwester Katharina, die mit Mathias Fraunberger verheiratet war, und Adam Haslinger am Oberstraßergut quittiert namens seiner Gattin Ursula ebenso. Eine Tochter Ursula des Hans Reitter war bei seinem Tode noch unverheiratet, kann also diese Ursula sein.
Matthäus und Eva hatten außer dem Unterstraßergut noch ein Häusl in der Eschlleiten inne, das sie aber 1642 I 22 verkauften. Mathias starb vor 1649 II 10, denn unter diesem Datum verkauften die Witwe Eva und die Gerhaben der Kinder „Erbrecht und Gerechtigkeit an und auf der Unterstrass“ dem Sohn Georg, der dem jüngeren Sohn Jakob „für die Lassung“ 7 fl hinauszuzahlen hatte. Eva lebte auf dem Gute als Witwe und Auszüglerin. Die Abhandlung nach ihrem Tode findet sich 1663 XII 20 ; als Kinder sind dort genannt
1. Erasmus Maureder – für den Vornamen wird damals auch als deutsche Form Ersamb gebraucht – kaufte 1642 XI 9 von Abraham und Maria Mahramiller die Eschlmühle und Grundstücke aus dem Hambergergut. Der 1649 VI 1 mit seiner Gattin Barbara getätigte Kauf des Schmiedgutes scheint rückgängig gemacht worden zu sein; vielleicht fand sich damals kein Käufer für die Eschlmühle. Als Besitzer dieser Mühle scheint Erasmus noch 1657 in einem Verzeichnis über „Rüstgeld zu Pfingsten“ und in der Abhandlung nach der Mutter (wohl richtig Stiefmutter) Eva Maramillner seiner Frau Barbara auf. Diese ist wohl bald darauf gestorben, denn 1662 IX 13 verkauft Erasmus mit der Gattin Regina, der er allerdings erst 1674 III 13 einen Heiratsbrief ausstellt, aus dem zwar nicht ihr früherer Name, wohl aber, dass sie Witwe mit Kindern war, hervorgeht, die Eschlmühle um 300 fl an Zacharias und Ursula Öylsperger (Eylsperger; vielleicht aber auch Exlsperger oder Oxlsperger zu lesen) und die Ehegatten erwarben nun 1663 II 27 endgültig das Schmiedgut in Winkl, das er und seine dritte Ehegattin Anna 1693 II 10 dem noch ledigen Sohn Thomas übergeben. Erasmus starb noch im selben Jahre als Ausnehmer auf diesem Gut; die Abhandlung fand 1693 III 16 statt, wobei die Witwe Anna und 5 Kinder genannt sind. Anna muss kurz nach ihrem Gatten gestorben sein, denn auch nach ihr wird schon 1693 VI 4 die Abhandlung gepflogen. Sie war eine geborene Hasslmayr und ihre Ehe mit Erasmus Maureder jedenfalls kinderlos, da in dieser Abhandlung ihre vorverstorbenen Geschwister bzw. deren Nachkommen erben, wobei als zweibändiger Bruder der + Michael Hasslmayr genannt ist. Mit diesem ganzen weitschich¬tig verwandten bzw. versippten Personenkreis können wir uns natürlich nicht näher befassen. Hingegen wird dies mit
2. Georg und seiner Familie weiter unten der Fall sein.
3. Abraham, Inwohner am Unterstraßergut. Er kaufte mit Maria ux. 1665 VI 8 die Hofstatt auf der Öden (Öhner). Im Protokoll ist er zwar hier Hans genannt, der Kauf ist aber im Verzeichnis über „Bstätt¬briefe“ von 1687 VI 18 zitiert und hier heißt Maureder wieder Abraham. Die Hofstatt ging später auf deren Sohn Georg (geb. ca. 1674) über,
4. Jakob; dieser war 1657 „mittlerer Oxenknecht bei der Herrschaft“ mit einem Jahreslohn von 7 fl ; da er ledig blieb, erbten bei seinem Tode laut Abhandlung von 1685 VIII 4 die hier genannten Geschwister.
5. Eva, verheiratet vor 1663 mit Adam Stettner, Wildberger Untertan, welche vor 1685 unter Hinterlassung von 2 Kindern, Erasmus und Eva verehelichter Mahramillner, verstorben war. Auch ihre Schwester
6. Maria, verheiratet vor 1663 mit Wolf Mayr, Marspacher Untertan, ist in diesem Zeitpunkt schon tot und hat 2 Kinder, Wolf und die 25 jährige Elisabeth hinterlassen.

Georg Maureder übernahm, wie wir oben erfuhren, 1649 das Unterstraßergut aus dem Nachlass seines Vaters, worüber ihm 1657 VIII 16 von der Herrschaft ein Bstättbrief ausgestellt wurde. Er war in erster Ehe mit Susanna, Tochter des Paul Weigerleithner auf der Weberödt, Abhandlung 1669 VII 23 verheiratet, in zweiter Ehe mit einer Veronica, deren Herkunft ich nicht festgestellt habe. Die Abhandlung von 1697 IX 25 nach Georg weist diese Veronica als Witwe und als Kinder erster Ehe auf:
1. Ursula, verheiratet mit Andreas Allerstorfer am Hauspaurngut zu Freudenstein unter Oberwallsee,
2. Maria, verheiratet mit Michael Stöttner am Hampergergut unter Pührnstein,
3. Paul Maureder am Hammergut,
4. Jakob Maureder am Lainpergergut, beide Pfarrhof Waldkirchener Untertanen,
5. Veronica, verheiratet mit Urban Veltlinger (Veltling) auf dem Gruebergut. Die Trauung hatte 1686 II 25 in der Pfarrkirche zu Feldkirchen stattgefunden. Urban war damals Witwer, er hatte das Gruebergut mit seiner Braut Sabina 1674 von deren Eltern Hans und Veronica Haslinger, die wir auch schon als Eltern von Hans Gruebers Frau Magdalena (siehe dort) kennengelernt haben, erworben. Urban Velting starb 1701 und die Witwe übernahm das Gut, das sie, wie wir oben erwähnt haben, noch im selben Jahre ihrem zweiten Manne Thomas Reittermayr verheiratet. Aus ihrer ersten Ehe stammten die Kinder Katharina, beim Tode des Vaters 13 Jahre alt, Mathias Velting 10 Jahre, Johann 5 Jahre und Michael 1 1/2 Jahre alt. Weiteres von Veronica werden wir weiter unten hören.
6. Christina, verheiratet mit Hans Perger am Brandstettergut unter Wilhering,
7. Magdalena, die mit ihrem künftigen Ehegatten Johann Allerstorfer das Unterstraßergut übernahm.
8. Barbara, 19 Jahre alt, später (vor 1702) verheiratete Schwarzgrueber,
9. Eva, 16, und
10. Katharina, 13 Jahre alt.
Thomas Reittermayr quittierte nach seiner Verehelichung (1701 VI 27 in Feldkirchen) mit Veronica Veiting, geborene Maureder 1702 IV 3 das Erbgut nach seinem Vater Christoph. Da zur Übernahme des Gruebergutes aber jedenfalls mehr Geld nötig war, nahmen er und Veronica laut Schuldbrief von 1702 VI 16 noch ein Darlehen von 100 fl von Johann Leber am Paniglgut auf. Die Herrschaft stellte den Ehegatten 1717 IV 1 den Bstättbrief aus . Von der 1725 in Aussicht gestellten und 1728 durchgeführten Übergabe des Gruebergutes an ihre 1703 IV 13 geborene Tochter Maria und deren Gatten Wolf Rammerstorfer haben wir schon oben Kenntnis genommen. In der Abhandlung nach diesem Schwie¬ge¬rsohn von 1744 kommt Thomas Reittermayr als Auszügler auf dem Gruebergut vor.
1744 VII 21 starb Veronica. Erben sind in der Abhandlung von 1746 II 14 nicht genannt. Thomas folgte ihr 1753 II 19 im Tode nach. Als Erben in der Abhandlung von 1755 I 21 ist nur die Tochter Maria, jetzt wiederverehelichte Stainaperger auf dem Gruebergut, genannt. Auch in der Feldkirchener Matrik konnte ich außer dieser kein Kind von Thomas und Veronica feststellen.
Somit ist alles erschöpft, was ich auch über die mittelbar dem Löfflerstamm zufließenden Frauenstämme erforscht habe, aber wohl noch lange nicht alles, was sich bei gründlicher Ausnützung der Quellen noch zur Ergänzung und Klärung des Dargebotenen auffinden ließe.

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